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164<br />
GÖTZ MAVIUS<br />
russischen Truppen, die dem bedrängten österreichischen Heer gegen die<br />
Aufständischen zu Hilfe kommen wollten.<br />
Antal Gerenday entwarf zwei Denkmäler. Eines ehrte ebenfalls die<br />
»Honvéd« und wurde 1875 in Háromszék aufgestellt. Háromszék liegt in<br />
der südöstlichsten Ecke Siebenbürgens.<br />
Nach dem Aussterben des einheimischen Fürstengeschlechts war 1714<br />
Habsburg in den Besitz des Gebietes gelangt, das die Deutschen in dieser<br />
Region »Siegenbürgen« nennen, die Ungarn »Erdély« und die Österreicher<br />
offiziell »Transsylvanien« nannten und die Rumänen seit 1860<br />
beanspruchten. 1867 wurde das Großfürstentum Siebenbürgen, das bislang<br />
der Wiener Zentralregierung unterstanden hatte, dem Budapester<br />
Ministerium unterstellt. Nun lag es in dem verstärkten magyarischen<br />
Interesse Siebenbürgen als traditionell ungarisches Gebiet erscheinen<br />
zu lassen. In den Rahmen dieser Politik gehört auch das oben genannte<br />
Denkmal. Betrachtet man die ethnographische Karte des Königreiches<br />
Ungarn, bedenkt man die Verteilung der Denkmäler, so fällt auf, wie<br />
viele Monumente in den Gebieten mit starken slawischen, rumänischen<br />
und deutschen Minderheiten aufgestellt wurden. So liegt der Branyiskó-<br />
Paß heute in der Tschechoslowakei. Heute in Jugoslawien liegt Nagy-<br />
Salló, wo Gerendays anderes Denkmal 1876 enthüllt wurde.<br />
Es erinnerte an die Schlacht, die während der Endphase der Revolution<br />
dort stattgefunden hatte.<br />
Das späteste Denkmal der von uns betrachteten Epoche ehrte in<br />
einer sehr betonten Form eine Personengruppe, die von der Wiener<br />
Regierung geächtet worden war. Es handelte sich um dis Monument<br />
für die »dreizehn Märtyrer von Arad 53 «, das 1890 enthüllt wurde. Nach<br />
dem militärischen Sieg über die Aufständischen wurden deren sogenannte<br />
Generäle gefangengenommen und dem geltenden Kriegsrecht folgend<br />
standrechtlich erschossen. Sehr schnell wurden sie von den Ungarn zu<br />
Blutzeugen der Revolution hochstilisiert 54 . Steinerner Ausdruck dieser<br />
Heldenverehrung, die gleichzeitig eine Kundgebung gegen die Wiener<br />
Zentralregierung darstellte, war dieses Denkmal.<br />
Nach 1890 begannen die Vorbereitungen für die 1000 Jahrfeier des<br />
Königreiches Ungarn, für das »Millenium«. Doch war das Jahr kein<br />
Schnitt. Die Entwicklungen überschnitten sich. Zum Beispiel plante<br />
der ungarische Industrieverein 1891 die Errichtung eines Denkmals für<br />
den ersten Ministerpräsidenten Graf Lajos Batthyány.<br />
Von nun an wählte man jedoch nach anderen Maßstäben die denkmalswürdigen<br />
Personen aus als vorher. Es wechselte etwa zur gleichen<br />
Zeit auch die Generation der Bildhauer. Alojs Stróbl war schon erwähnt<br />
worden. György Kiss wunde lalss offizieller Nachfolger Huszams betrachtet.<br />
Zusammen mit ihren beiden jüngeren Kollegen György Zala<br />
Arad: siehe Anm. 51.<br />
Die dreizehn »Märtyrer von Arad« sind: Lajos Aulich, János Damjanich,<br />
Arisztid Graf Dessewffy, Ernő Kiss, Károly Knezic, György Láhner, Vilmos<br />
Lázár, Károly Graf Leiningen-Westerburg, József Nagy-Sándor, Ernő Poeltenberg,<br />
József Schweidel, Ignác Török und Károly Graf Vécsey.