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12 ANTON RADVANSZKY<br />
die Jahre nach 1613 betreffen. Tatsächlich wimmelt die Augsburger (1613)<br />
Ausgabe vom Druckfehlern, die Petrus de Rewa, ©ehr ärgerten. Im Vorwort<br />
seiner zweiten Abhandlung stellt er selbst fest: »eum dum ante<br />
duos annos in manum resuptum, passim ex inconsideratione typographi<br />
nonulla errata contraxisse animadverterem.« Darum und auch aus anderen<br />
Gründen entschloß er sich seine erste Abhandlung umzuarbeiten, zu<br />
ergänzen, über das Jahr 1613 weiterzuführen und ihr einen neuen Titel<br />
zu geben. — So entstand das Werk: »Die Monarchia et Sancta Corona<br />
Regni Hungáriáé Centuriae Septem.« (Ed. Schwandtner Wien 1746, in<br />
Scriptores ... Tomus II Kap. VIII S. 602—837). Es enthält eigentlich die<br />
Geschichte Ungarns, mit besonderem Hinblick auf die Heilige Krone,<br />
bis zum im März 1619 erfolgten Tode von König Mathias II. Ein letztes<br />
Kapitel ist einer physischen bzw. sinnbildlichen Beschreibung der Krone,<br />
der Krönungsinsignien und den der Heiligen Krone unterstehenden Länder<br />
gewidmet' 20 . Das erwähnte zweite Werk Révays konnte zu seinen<br />
Lebzeiten nicht mehr erscheinen.<br />
Erst Graf Franz Nádasdy (Comes Franciscus de Nádasd) ließ es im<br />
Jahre 1659 in Frankfurt am Main verlegen. Als Einführung dient eine<br />
schöne Widmung iáin seinen Vetter Baonon LadisLaus de Rewa, in dessen<br />
Bibliothek er das Manuskript vorgefunden hatte und auf dessen Wunsch<br />
er es veröffentlichte; auch gedenkt er in einem lobenden Dystichon des<br />
großen Petrus de Rewa: »Regibus Hungáriáé das vitam, illi tibi famam;<br />
Alterius sie, res altera pensât opem.«<br />
Wir können nach den Gründen fragen, die Petrus de Rewa veranlaßten<br />
über die Heilige Krone und deren Geschichte ausführlich zu<br />
schreiben. — Die charakteristische Antwort gibt er selbst im Vorwort<br />
der Augsburger Ausgabe. Nach seiner Wahl zum Kronhüter, betrachtete<br />
er es als eine moralische Pflicht, bzw. als eine Ehre, über die Krone zu<br />
schreiben, da die literarische Tätigkeit zu seiner Familientradition gehörte;<br />
außerdem wollte er denen entgegenwirken, welche die Autorität<br />
der Heiligen Krone im In-, oder im Ausland nicht anerkennen und darüber<br />
sogar »lachen« 21 .<br />
Tatsächlich steht Petrus de Rewa, — obzwar evangelisch — unter<br />
dem Banne der mystischen Ausstrahlung der Heiligen Krone und gibt<br />
20 Es ist bemerkenswert, daß Révay (Siehe: Ed. Schwandtner; S. 835) die<br />
Krönungsschuhe (Calceamenta) und die weißen Krönungshandschuhe zu den<br />
Krönungsinsignien zählt und ihnen symbolische Bedeutung beimißt. Er<br />
erwähnt auch andere Ornamente (ornamenta) der Krönung, wie cingulus,<br />
stola, vasillum etc. — Mit Révays sinnbildlicher Interpretation der Krönungsinsignien<br />
könnte sich ein spezialisierter Sachverständiger befassen.<br />
21 »at non pauci reperiuntur, qui...« nee, solum aliquid solemnis ea de re<br />
habent, sed quod veritate historica coacti, Coronam Sacram Angelicam<br />
Apostolicam et similibus nominibus apellamus — rident forte et ringuntur.<br />
(stark lachen und mit den Zähnen zischen) Nostrae igitur genu hoc Sacrum<br />
esse volui, vel ad praeteritarum rerum memóriám — recolendam, vel ad<br />
futurorum praesentiam cum praeteritis comparando, cautelam formandum,<br />
dum et aliae gentes optime cognoscere possent, quanam de causa, nos Hungari,<br />
religionem hanc, nostrae Coronae dicamus et profiteamur (damit auch<br />
die anderen Völker bestens wissen lernen, warum wir Ungarn solch eine<br />
Verehrung unserer Krone widmen und sie öffentlich bekennen).