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UNGARISCHE DËNKMALKUNST<br />

155<br />

Mór / Maurus Jókai 6 beschrieb diese Welt der oft recht selbstherrlichen,<br />

nicht übermäßig gebildeten Tafelrichter in seinen zahlreichen<br />

Romanen. Der Tafelrichter steht hier wie dort für einen bestimmten<br />

Lebensstil, der von den auf dem Lande lebenden Kleinadligen bestimmt<br />

wurde. Wie das Biedermeier in Deutschland war die Tafelrichterwelt<br />

eine unpolitische Zeit. Der Nationalismus entwickelte sich erst noch aus<br />

einem undifferenzierten Patriotismus. Die politische Opposition hörte man<br />

fast nur an den Biertischen. Auf Grund allgemeiner Interesselosigkeit<br />

entstanden in dieser Zeit in Ungarn keine Denkmäler, »kein öffentliches<br />

Erinnerungswerk« 7<br />

Doch ist diese Zeit eine Vorbereitungszeit, denn die ersten ungarischen<br />

Bildhauer sind aus der Ära bekannt. Ihre größeren Arbeiten finden<br />

sich zunächst nur auf Friedhöfen und in Kirchen. Doch gerade die Katholische<br />

Kirche beschäftigte noch wiederholt Ausländer. Der italienische<br />

Bildhauer Marko Casagrande 8 wurde von dem Erzbischof von Eger für<br />

den figuralen Schmuck der Kathedrale engagiert. Von 1833 arbeitete er<br />

dort bis 1838. 1841 holte ihn dann der Erzbischof von Esztergom an seinen<br />

Sitz und ließ ihn für sich bis 1847 arbeiten. Mag hier noch als Entschuldigung<br />

dienen, daß die Erzbischöfe den ungarischen Bildhauern<br />

noch nicht zutrauten, ihren Ansprüchen zu genügen.<br />

Aber auch später finden wir immer wieder ausländische Künstler<br />

an klerikalen Aufträgen beschäftigt. Für die Dreifaltigkeitssäule in Pest<br />

wurde der Münchner Johann von Halbig 9 geholt, der zwei Jahre zuvor das<br />

Denkmal für József Nádor geschaffen hatte. Zwanzig Jahre später, als<br />

die ungarische Bildhauerei voll erblüht war und

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