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DIE LETZTEN BATHORYS<br />

133<br />

Im Jahre 1593 kehrte Andreas Báthory aus Polen nach Siebenbürgen<br />

zurück. Dort blieb er jedoch nicht lange. Schon kurz darauf wird er zum<br />

»episcopus electus« im Rang eines Coadjutors nach Ermland in Westpreußen<br />

geschickt 42 . Andreas Báthory kam als Reformator in seine ermländische<br />

Diözese. Freilich, das politische Geschehen in seiner siebenbürgischen<br />

Heimat ließ ihn nicht unbeteiligt. Den unsteten Sigismund ließ<br />

Andreas durch den Kanzler Jan Zamojski beeinflussen, sollte er, Sigismund,<br />

einmal endgültig demissionieren, möge er ihn, Andreas als seinen<br />

Vetter in der siebenbürgischen Nachfolge vorschlagen. Jan Zamojski<br />

war mit Griseldis, der Tochter Christoph Báthorys verehelicht. Auch<br />

Sigismund hatte nichts gegen eine Nachfolge Andreas Báthorys auf dem<br />

Thron: in diesem Punkt zeigte sich Sigismund schon aus dem Grund<br />

konziliant, weil er die Hinrichtung des Bruders von Andreas, Balthasar,<br />

wiedergutmachen wollte. Im Frühjahr 1599 war die erhoffte politische<br />

Konstellation da, und Sigismund persönlich konnte den Ständen in<br />

Madjas seinen Neffen Andreas als Nachfolger vorschlagen. Andreas verließ<br />

seine ermländische Diözese ebenso heimlich (wegen seiner hohen<br />

Schulden), wie er in Siebenbürgen aus Angst vor der Habsburgerpartei<br />

als Kaufmanin verkleidet ankam. Trotz des Widerstanides der habsburgdschen<br />

Partei, überwiegend aus Katholiken zusammengesetzt, wird<br />

Andreas am 29. März 1599 als Fürst von Siebenbürgen bestätigt. Bevor<br />

Sigismund sich entscheidet nach Polen zu seinem Schwager zu ziehen,<br />

beauftragt er Carillio seine Ehe mit Christiana für ungültig erklären.<br />

zu lassen. Diese politische Heirat, »ein Werk der Berechnung« 43 wurde<br />

auf Grund der Zeugungsunfähigkeit von Sigismund noch 1599 gelöst.<br />

Kirchlich galt die Ehe als noch nicht vollzogen. Der Heiratsantrag Andreas<br />

Báthorys an Christiana, nachdem ihre Ehe für ungültig erklärt<br />

worden war, (Andreas kam über die ihm 1597 zwangsweise verliehenen<br />

Subdiakonatsweihen nicht hinaus) blieb erfolgslos. Maria Christiana<br />

kehrte nach der Abreise Sigismiunids mach Polen zu ihren Eltern nach.<br />

Graz zurück. Jedoch auch Andreas blieb nicht lange an der Regierung.<br />

Als Michael der Hospodar der Walachei in das Burzenland einfällt,<br />

stellt sich ihm der Kardinal entgegen, verliert bei Hermanjnstadt die<br />

Schlacht und wird am 31. Oktober 1599 von dem Szekler ördög ( = der<br />

Teufel) erschlagen. Zu diesem Zeitpunkt ist er kaum 33-jährig.<br />

Unter der einige Monate dauernden Regierungszeit Andreas geht die<br />

geistige Auseinandersetzung der protestantischen und katholischen<br />

Stände weiter. Andreas, als Landesfürst, hat keine Möglichkeit in diese<br />

Auseinandersetzung einzugreifen. Sein Ableben ist der Anlaß für Sigismund,<br />

nochmals nach Siebenbürgen zurückzukehren, andererseits auch<br />

das in seinen Augen zu asketische Haus seines Schwagers Zamojski zu<br />

verlassen.<br />

Der polnische Kron-Großkanzler Jan Zamojski (1541—1605), zu welchen<br />

Sigismund sich nach seiner Abdankung zurückzieht, ist sein Schwager,<br />

Konvertit und ein großer Streiter der polnischen Gegenreformation.<br />

42 Vgl. Eichhorn, Geschichte, S. 364—372.<br />

43 Vgl. Reisenberger, Prinzessin, S. 31, 41, 48, 66.

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