28.02.2014 Aufrufe

Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA

Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA

Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

134<br />

DMYTRO ZLEPKO<br />

Zamojskis Vorfahren stammen aus einer kalvinistischen Familie. Erst sein<br />

Studium in Europa ab 1560 in Paris, Straßburg, Rom, Padua brachten<br />

ihn dem Katholizismus näher. Es scheint, daß er in Italien der katholischen<br />

Glaubensgemeinschaft beitrat. 1563 war er Rektor in Padua, wo aus<br />

seiner Beschäftigung mit dem Latein und der Jurisprudenz das Werk<br />

»De senatu romano« entstand. Zurückgekehrt nach Polen (1565) ist er<br />

in der Königskanzlei und ab 1572 auch in der Politik tätig. Mit Stephan<br />

Báthory ist er nicht nur politisch eng verbunden (er beginnt eine steile<br />

Karriere) sondern auch familiär. Zamojski heiratet die hochgebildete Griseldis<br />

Báthory, eine Schwester Sigismund im Jahre 1583. Dieser Heirat<br />

wird ein politischer Hintergrund zugeschrieben. Ob Stephan Báthory,<br />

Zamojski durch diese Heirat auf den siebenbürgischen Thron bringen,<br />

Sigismund dagegen die ungarische Krone verschaffen, sich selbst Polen<br />

zurückhaltend und so eine katholische Bastion gegen Konstantinopel und<br />

Moskau schaffen wollte, muß dahingestellt bleiben 44 . Persönlich ist Zamojski<br />

ein resoluter Streiter der katholischen Gegenreformation. Mäzen<br />

und Gründer der sogenannten Zamojska Akadémia. An Stelle seines<br />

Heimatdorfes Skokovki wird 1580 die Stadt Zamostje gegründet, in<br />

welcher dann 1594 nach italienischen Vorbildern die Akademie, welche<br />

aus Mangel an Mitteln sich nicht entwickeln kann, entsteht. In seinem<br />

Missionseifer ging der alte Zamojski so weit, daß er zur Bekehrung<br />

seiner zweiten reformierten Frau, einer Radziwill, Jesuiten in sein Haus<br />

kommen ließ. Diese rigorosen, asketischen Lebensbedingungen im Hause<br />

des Konvertiten wirkten auf den eher lebensfrohen Sigismund bedrückend.<br />

Daher ist es nicht verwunderlich, daß Sigismund den Tod von Andreas<br />

Báthory zum Anlaß nimmt, um nach Siebenbürgen zurückzukehren.<br />

Am 8. Februar 1601 wird er nochmals in Klausenburg von den Ständen<br />

als Fürst bestätigt, am 27. April d. J. installiert. Es scheint aber, als ob<br />

er nur noch für seine privaten Ausschweifungen gelebt habe. Schon ein<br />

Jahr darauf ist er regierungsmüde. Papst und Kaiser ihrerseits sind auch<br />

entschlossen, die Báthorys als Fürstengeschlecht nicht mehr zu unterstützen.<br />

Zur Regentschaft werden kaiserliche Kommissare eingesetzt:<br />

Graf Johann Jacob Barbiano von Belgioioso (ehemaliger Prior der Karthäuser)<br />

und Caraffa.<br />

Ihnen beigegeben wird der Söldnerführer Giorgio Basta 45 , der etwas<br />

später eine Schreckensherrschaft in Siebenbürgen errichten soll. Gegen<br />

Sigismund, der wieder einmal regierungsmüde ist, soll unter dem Schutz<br />

Bastas Moses Székely zum Fürsten gewählt werden. Basta bricht den<br />

Widerstand Sigismunds bei Gorosló (3. August 1601), nimmt ihn im Juni<br />

1602 gefangen und bringt ihn nach Prag. Schon am 23. August 1602 ist<br />

Basta wieder in Siebenbürgen und setzt zur Jahreswende 1603 die Verfassung<br />

außer Kraft.<br />

44 Winter, S. 40^1. Anm. 18.<br />

45 Basta, Giorgio; genannt der »Bluthund«, diente sich vom Trommelschläger<br />

zum Feldherrn; im Gefolge des Erzherzogs Maximilian befand er sich ab 1.<br />

Juli 1596 in Ungarn. Starb 1607; noch heute wird in Siebenbürgen ein von<br />

Menschen gezogener Wagen als »Basta-Karren« bezeichnet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!