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AUSSENPOLITIK SIEBENBÜRGENS<br />
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ligen Stuhl unterzeichnete er 1582 mit den Russen den Friedensvertrag<br />
von Kiwerowa Horka 31 .<br />
Nach diesem Friedensvertrag intensivierte Báthory seine diplomatische<br />
Tätigkeit, um seine Pläne zur Zurückdrängung der Türken verwirklichen<br />
zu können. Nach der Verdrängung der Türken wollte er auch<br />
die Loslösung Ungarns vom Hause Habsburg anstreben 36 . Sein Tod im<br />
Jahre 1586 vereitelte alle seine Pläne.<br />
Waren Báthorys Pläne überhaupt realisierbar? Trotz aller Sympathie,<br />
die wir diesem großen Fürsten und gebildeten Humanisten entgegenbringen,<br />
muß meines Erachtens diese Frage im negativen Sinne<br />
beantwortet werden. Die europäische Konstellation war — wie bereits<br />
oben geschildert wurde — zur Zeit seiner Herrschaft für eine einheitliche<br />
antiosmanische Politik alles andere als günstig. Zudem wird oft vergessen,<br />
daß Polen nach dem Tode des letzten Jagiello-Königs zwar eáine<br />
Großmacht blieb, durch die Einführung der freien Königswahl wurde<br />
aber dieses Land praktisch zu einer Republik der Adeligen (im damaligen<br />
Europa, das zum Absolutismus neigte, eher ein anachronistich.es<br />
Staatsgehilde), das zu einer aktiveren Außenpolitik kaum geeignet war 33 .<br />
Die Personalunion zwischen Polen und Siebenbürgen war während<br />
der Regierungszeit Stefan Báthorys der Form nach sehr looker. Nach<br />
seiner Königswahl ernannte er seiner Bruder, Christoph, zum Wojewoden<br />
von Siebenbürgen, ihm folgte nach seinem Tod im Jahre 1582 sein unmündiger<br />
Sohn, Sigismuind Báthory, in dessen Namen die Regenten Sombory,<br />
Kovacsóczy und Alexander Kendy die Macht ausübten. Das entscheidende<br />
Wort hatte aber Stefan Báthory, der das Land mit Hilfe seiner<br />
siebenbürgischen Kanzlei von Krakau aus regierte 34 .<br />
3. Sigismund Báthory und der Krieg gegen die Türken<br />
Der 1581 nach dem Tode seines Vaters, Christoph Báthory, noch als<br />
Kind zum Fürsten gewählte Sigismund führte nach Erreichen seiner<br />
Mündigkeit die dem äußeren Schein nach türkenfreundliche Außenpolitik<br />
von Stefan Báthory weiter. Erst in den Jahren 1592/93 begann<br />
er eine neue Allianzpolitik in die Wege zu leiten. Im Sommer 1594 kam<br />
es zu einer radikalen Wende, zum Bruch mit den Türken und zum<br />
Bündnis mit dem Hause Österreich. Historiker vergangener Jahrhunderte<br />
waren der Auffassung, daß diese neue Richtung in der Außenpolitik<br />
Ausführlich über die Rußland-Feldzüge Báthorys: Laskowski, O.: Les<br />
campagnes de Báthory contre la Moscovie, Sammelband »Etienne Báthory«,<br />
Krakau, 1935, S. 375 ff.<br />
Báthorys außenpolitische Pläne sind uns hauptsächlich aus den Berichten<br />
seines Ratgebers, des Jesuiten Possewino bekannt, Hinweise im unter Fussnote<br />
29 zitierten Aufsatz von Kuntze sowie in Makk ai, Histoire, S. 175 ff.<br />
und Hóman/Szekfű, Band 3. S. <strong>30</strong>9 ff.<br />
Zu ähnlichen Schlußfolgerungen kommt der bereits zitierte Kuntze, E.,<br />
a. a. O., S 133 ff.<br />
Makkai, Histoire, S. 186 sowie Hóman/Szekfű, Band 3. S. 135.<br />
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