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226 DMYTRO ZLEPKO<br />
Landeswegen zuzusichern und zu gewährleisten...«". Unter der orientalischen<br />
Kirche ist der orthodoxe Teil der Rumänen in Siebenbürgen zu<br />
verstehen 12 .<br />
Durch diesen Beschluß wird eine wichtige Weichenstellung der<br />
ständischen Politik vorgenommen, welche bis zum letzten Báthory zu<br />
verfolgen ist und mit welcher die protestantischen Stände das katholische<br />
Fürstengeschlecht dirigieren. Indem nähmlich die konfessionelle<br />
Toleranz zur Staatsräson erhoben wurde 13 legten sich die in der Überzahl<br />
befindenden protestantischen Stände gegenüber dem katholischen<br />
regierenden Fürsten selbst Beschränkungen auf. Dieser Kompromiß wird<br />
erst deutlich, wenn man sich die politische Situation des Fürstentums<br />
ansieht. Durch das katholische Herrscherhaus gewinnt man Verbindungen<br />
zum Wiener Hof. Stephan Báthory kannte den Hof und war dort<br />
bekannt. Siebenbürgen wird dadurch auch in die großen strategischen<br />
katholischen Abwehrorganisationen gegen das Osmanische Reich miteinbezogen,<br />
als dessen Organisatoren Rom und Venedig gelten. Aus dieser<br />
Position heraus kann das zwischen den Mächten stehende Siebenbürgen<br />
seine Schaukelpolitik betreiben, sein Herscher wird von Wien wie<br />
von Konstantinopel »bestätigt und anerkannt«. Im Lande selber muß<br />
sich der Herrscher mit den Ständen arangieren, der Katholik mit den<br />
Protestanten. Will sich Stephan nicht gleich bei seinem Regierungsantritt<br />
mit der Mehrheit der protestantischen Stände anlegen, so muß er<br />
die Toleranz zum Staatsprinzip erheben. Der Kompromiß selber birgt<br />
Vorteile für idie katholische Minderheilt in sich. Andererseits — als katholischer<br />
Fürst — versuchte Báthory auch die katholische Eameueruaig<br />
»im Sinne des Konzils von Trient mit allen verfügbaren Mitteln« 14 voranzutreiben.<br />
In der Regierungszeit Báthory s in Siebenbürgen konnte in<br />
dieser Richtung nicht viel durchgesetzt werden.<br />
Der Katholizismus in Siebenbürgen war zur Zeit Stephan Báthorys<br />
sehr geschwächt. Seit 1566 war der Bischofssitz von Siebenbürgen vakant.<br />
In der kirchlichen Erneuerung wurden für Stephan Báthory die<br />
Jesuiten Helfer und Stütze. Die »Nachrichten« geben unter dem Jahr<br />
1579 an, daß »Jesuitae primum in Trannsylvaniam ingrediuntur« 15 . Sicherlich<br />
ist dieses Datum nur als offizieller Betätigungsbeginn der Gesellschaft<br />
Jesu anzusehen. Anhaltspunkte dafür, daß Stephan die Jesuiten<br />
aus Polen nach Siebenbürgen rufen wollte, haben wir schon 1567 16 .<br />
Hauptsächlich die Reformierten waren gegen die Jesuiten. Die Gesellschaft<br />
Jesu sei »eine kriegführende Gesellschaft, mit welcher, weil sie<br />
zum Kampf gegen Andersgläubige bestimmt war und diesen bis zur Ausrottung<br />
zu führen, entschlossen sein müßte, an keinen Frieden gedacht<br />
11 Schmidt, Zur Geschichte, S. 233.<br />
12 Über die orthodoxen Rumänen, vgl. Zach.<br />
13 Siehe dazu Révész, Helvetische Reformation, S. 79.<br />
14 Adriányi, Polnische Einflüsse, S. 66.<br />
15 Nachrichten, S. 125.<br />
18 Jesuiten in Siebenbürgen unter Stephan Báthory: Vgl. Verres (Hrsg.)<br />
Epistolae, vol. 1—2; S. J. Einfluß von Polen nach Siebenbürgen: vgl. Adriányi,<br />
Polnische Einflüsse, S. 67.