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DIE LETZTEN BATHORYS<br />

131<br />

Vertrauen besaß, beweist seine Korrespondenz 32 . Huet, geboren 1537,<br />

stammte aus Herrmamistadt, studierte in Wien und stand in kaiserlichen<br />

Hofdiensten. 1574 nach Siebenbürgen zurückgekehrt, wurde er comes der<br />

sächsischen Nation. Seiner Konfession nach ist er Unitarier. In freundschaftlichen<br />

Beziehungen stand er zur Erzherzogin Maria von Bayern und<br />

deren Ehegatten Erzherzog Karl von Innerösterreich. Ob Huet eine Vermittlerrolle<br />

in der Hochzeit zwischen der Tochter des Erzherzogs Karl<br />

Maria Christiana (in den Quellen oft Christierna) 33 und Sigismund<br />

Báthory zuzuschreiben ist, bleibt dahingestellt. Die Heirat fand am 6.<br />

August 1595 statt 34 . Diese Bindung ist ein Werk der Berechnung, bleibt<br />

aber ein Beispiel siebenbürgischer Heiratspolitik. Durch die Vermählung<br />

mit Christiana wird Sigismund mit den Habsburgen verschwägert: Erzherzog<br />

Karl war des Kaisers Bruder.<br />

Durch die Heirat der Schwester Sigismunds, Griseldis, mit dem<br />

polnischen Kron-Großkanzler Jan Zamojski wird die Verbindung Siebenbürgens<br />

mit einem der mächtigsten katholischen Magnatengeschlechter<br />

Polens hergestellt. Der Kreis der Verschwägerung schließt sich, als<br />

Anna, Schwester von Christiana, den Nachfolger Stephan Báthorys auf<br />

den poiniiischen Thron Sigismund IIL Wasa, ehelicht. Es ergibt sich eine<br />

katholische, dynastische Verbundenheit zwischen Habsburg, Polen und<br />

Siebenbürgen, die einerseits dem Katholizismus die Gegenreformation<br />

ermöglicht, andererseits als Thronstütze der Báthorys in Siebenbürgen<br />

gilt.<br />

Die Heirat Christianas und Sigismunds, 1595, kann auch als offizieller<br />

Wendepunkt der Reformation für Siebenbürgen angesetzt werden. Die<br />

Entscheidung im Kampf zwischen dem Katholizismus und den protestantischen<br />

Ständen ist de facto gefallen. Auf kulturellem Gebiet kräftigen<br />

sich die Beziehungen Siebenbürgens zur Universität Graz 35 , aus der<br />

die Gegenreformation ihre größten Kämpfer erhält. Während die katholischen<br />

Familien aus Siebenbürgen ihre Söhne in Polen 38 und in Italien,<br />

hauptsächlich in Rom 37 und Padua studieren lassen, weichen die Protestanten<br />

nach Deutschland, überwiegend nach Heidelberg und Leipzig aus 38 .<br />

Die immer wiederkehrenden Abdankungserwägungen Sigismunds schaden<br />

nicht nur der katholischen Sache, sondern auch Sigismund persönlich.<br />

Unzufrieden mit dem wankelmütigen Fürsten ist auch Papst Clemens VIII.<br />

(1592—1605), welcher in seinen Plänen große Hoffnungen auf das Fürstentum<br />

setzt.<br />

32 Bericht d. Hermannstädter Königsrichter; vgl. Reisen berger, S. 38—39.<br />

33 Maria Christiana vgl. Szádeczky, L.: in: Századok (1883); Reisenb<br />

e r g e r.<br />

34 Kazinczy (Hrsg.). Mon. Hung. Hist. Scriptores. Vol. 7. Budapest 1881,<br />

hier: Chronik von Ferenc Hídvégi Mikó, Hofdiener v. G. Bethlen; Weiss.<br />

85 Andritsch. Studenten.<br />

36 Adriányi, Polnische Einflüsse; dort weitere Literatur.<br />

37<br />

Steinhuber.<br />

36 Verzeichnis; T eut seh, G. D.: Die Studierenden aus Ungarn; F ab i ni;<br />

Teutsch, Fr.: Die Studierenden aus Ungarn; Teutsch, G. D.: Siebenbürger<br />

Studierende.<br />

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