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4 ANTON RADVANSZKY<br />

nisses König Ludwig der Große, die Krone zur Aufbewahrung nach Visegrád<br />

in seine Residenz sandte 8 .<br />

Aus idem Jahre 1434 besitzen wir ein Schreiben 'des Königs Sigismund<br />

(auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches) aus Basel datiert, aus dem<br />

hervorgeht, daß sich die Krone auf königlichem Befehl biz zum Tode des<br />

Reichspalatinus Nikolaus Gara (1433) unter seiner Obhut in der Ofener<br />

königlichen Burg befand 9 , in diesem Brief befiehlt König Sigismund dem<br />

Bischof von Erlau (Eger), die Krone mit den Krönungsinsignien von der<br />

Witwe des Palatins Nikolaus Gara zu übernehmen und dieselben dem<br />

Erzbischof von Gran Georg Palóczy und dem Judex Curiae zur vorläufigen<br />

Aufbewahrung bis zu seiner Heimkehr aus dem Ausland zu übergeben.<br />

Der Nachfolger Sigismunds König Albrecht (1437—1439) ließ dann<br />

die Krone und die Krönungsinsignien nach Visegrád zurückbringen, wo<br />

sie nach dem Tod des Königs von der Königswitwe Elisabeth in Anwesenheit<br />

von hohen Würdenträgern übernommen und von ihr zur ständigen<br />

Hut einem ihrer treuen und mächtigen Anhänger Ladislaus Gara übergeben<br />

wurden 10 .<br />

In diesem und in den folgenden Dokumenten betreffend die Kronhut<br />

wird stets Visegrád als der übliche Aufbewahrungsort der Krone erwähnt.<br />

— Aus den erwähnten Beispielen ist es auch klar ersichtlich, daß<br />

die Könige über den Hort der Krone samt Krönungsinsignien damals<br />

noch nach ihrem Gutdünken aus eigener Machtvollkommenheit verfügten<br />

und die Stände noch kein Mitspracherecht hatten.<br />

Soviel sollte dazu noch bemerkt werden, daß die Übergabe bzw. die<br />

Übernahme der Krone und der Krönungsinsignien immer ein feierlicher<br />

Akt war und in Anwesenheit von hohen Würdenträgern vollzogen wurde,<br />

die anschließend auch die Aufbewahrungstruhe mit ihren Siegeln versahen.<br />

Trotzdem ereignete sich kurz nachher ein großer Skandal im Zusammenhang<br />

mit der Kronhut. Denn es gelang der Königswitwe, sich<br />

der Krone persönlich zu bemächtigen und mit derselben ihren drei Monate<br />

alten Sohn Ladislaus — das vorgeschriebene Zeremoniell mißachtend<br />

— geheim krönen zu lassen.<br />

Die Stände hatten nämlich nach König Albrechts Tod König Wladisiaw<br />

von Polen zum ungarischen König gewählt, da sie sich auch in Anbetracht<br />

der Türkengefahr einen energischen Heerführer und Kämpfer<br />

und nicht einen Säugling zum König wünschten. Die Königswitwe<br />

wollte jedoch unbedingt einen König aus ihrem Säuglingssohn machen<br />

und war überzeugt, daß falls die Heilige Krone auf sein Haupt gesetzt,<br />

die Nation schließlich ihn als König anerkennen würde. Sie ließ durch<br />

ihre Hofdame Frau Helene Kottaner die Krone im Geheimen entwenden<br />

und ihren Sohn in Stuhlweißenburg (Alba) durch den Erzbischof von<br />

8 Siehe Rátvay, Folge 2. S. 366—367. Eventuell könnten noch andere Gründe<br />

für die Überführung der Krone nach Visegrád maßgebend gewesen sein.<br />

Dafür gibt es aber keinen Quellenbeleg.<br />

8 Fejér, Codex Diplomatien, T. 10. V. 1. S. 535—536.<br />

10 Fejér, Codex Diplomaticus, T. 11. S. 327—328; zitiert auch bei Rátvay Folge 2.

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