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116<br />

ANTON CZETTLER<br />

Bedingungen anerkannte auch der moldauische Woiwode, Georg Stefan<br />

die Oberherrschaft des siebenbürgischen Fürsten".<br />

Georg II. Rákóczi war aber viel risikofreudiger als sein Vater. Als<br />

sein reisender Botschafter, Konstantin Schaum, vom schwedischen König,<br />

vom Cromwell und vom Statthalter der Generalstaaten mit großer Reverenz<br />

empfangen wurde, reifte in ihm die Überzeugung heran, er sei<br />

berufen, eine mächtige osteuropäische Konföderation zu gründen. Auf<br />

einen, mit dem schwedischen König, Karl Gustav, geschlossenen Vertrag<br />

gestützt wollte er die polnische Krone erwerben und marschierte mit<br />

seinen Truppen im Januar 1657 in Polen ein. In den ersten Monaten<br />

waren die schwedischen und siebenbürgischen Truppen erfolgreich und<br />

belagerten im Mai 1657 die Festung Brest-Litowsk. Dir Pforte erteilte<br />

Rákóczi den Befehl, den Feldzoug zu unterbrechen. Der Fürst — der<br />

über die Verhältnisse in Konstantinopel nur mangelhaft informiert war<br />

— realisierte nicht, daß unter der Leitung des Großwesirs Köpxülü das<br />

türkische Reich wieder eine aiktivere Rolle in der internationalen Politik<br />

zu spielen begann und mißachtete diese Warnung. Als kurz nachher die<br />

schwedischen Truppen das Feld räumten, griffen die tatarischen Hilfstruppen<br />

des Sultans Rákóczi an und vernichteten seine Armee. Bald<br />

darauf brachen türkische und tatarische Truppen in Siebenbürgen ein und<br />

zerstörten und verwüsteten alles, was in ihrem Wege stand. Ganze Dörfer<br />

und Regionen wurden vernichtet und entvölkert wie zur Zeit des Generals<br />

Basta und des Woiwoden Michael. Die Pforte enthob Rákóczi und<br />

die zwei rumänischen Woiwoden ihrer Ämter. Sie wollte damit ihre<br />

Oberherrschaft über Siebenbürgen, die während der Regierungszeit Gabriel<br />

Bethlens und der zwei Rákóczi-Fürsten ausgehöhlt worden war,<br />

wiederherstellen und Rákóczi — der ihren Anweisungen nicht Folge geleistet<br />

hatte — bestrafen. Im Oktober 1657 wählte der unter türkischem<br />

Druck stehende Landtag zuerst Franz Rhédey, nach dessen Demission,<br />

den Günstling der Pforte, Ákos Barcsay zum Fürsten. Der von der<br />

Mehrheit der Bevölkerung Siebenbürgens unterstützte Rákóczi leistete<br />

zwei Jahre hindurch zähen Widerstand, seine Armee erlag aber am 22.<br />

Mai 1660 in der Entscheidungsschlacht von Gyalu — wo auch der Fürst<br />

umkam — der osmanischen Übermacht. Die türkische Armee eroberte<br />

bald darauf die befestigte Stadt Großwardein (Nagyvárad). Der von den<br />

Türken eingesetzte Fürst Barcsay demissionierte und der Landtag wählte<br />

am 1. Januar 1661 den ehemaligen Heerführer Rákóczis Johannes Kemény,<br />

zum Fürsten. Kemény wandte sich durch seinen Gesandten,<br />

Dénes Bánffy, an Kaiser Leopold 100 , den er um Hilfe ersuchte. Am 23.<br />

April 1660 kündigte der siebenbürgische Landtag das Vasallenverhältnis<br />

zum Sultan und stellte das Fürstentum unter den Schutz des Kaisers.<br />

Eine starke türkische Armee drang in Siebenbürgen ein, aber weder<br />

Keménys Truppen noch die Armee des kaiserlichen Generals, Monte-<br />

99 Makkai, Magyar-román közös múlt. S. Ill ft<br />

1M Leopold I. (1657—1705), römischer Kaiser und König von Ungarn (Sohn<br />

Ferdinand III.). Seine Regierungszeit war durch eine Zunahme der absolutistischen<br />

Tendenzen gekennzeichnet.

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