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132<br />

DMYTRO ZLBPKO<br />

Als am 23. Dezember 1597 der unentschlossene Sigismund wieder<br />

von seiner Idee, Mönch zu werden, sich in ein Kloster zurückzieht, bekommt<br />

Christiana, für kurze Zeit die Regierung übertragen. Die Demission<br />

von Sigismund überbringt der schon erwähnte Carillo nach Prag.<br />

Als Apanage werden Sigismund die Einkünfte der Herzogtümer Ratibor<br />

und Oppeln zugestanden.<br />

Während der beinahe einjährigen Regierungszeit von Christiana,<br />

werden die Katholiken, obwohl sie sich ihrer annimmt, nicht bevorzugt.<br />

Mit den Reformierten und ihrer Vertretern in den Räten, ebenso mit<br />

dem schon erwähnten Huet kommt sie gut aus 39 . Sie soll streng aber<br />

gerecht geherrscht haben. In ihre kurze Regierungszeit fällt die Gründung<br />

des protestantischen Kollegs in Hermannstadt, welches in kurzer Zeit<br />

ein Bollwerk des Protestantismus wird.<br />

Zudem ensteht in Siebenbürgen eine Opposition gegen die angeblich<br />

einseitige Toleranzpolitik der Habsburgerin: die Oppositionellen sind<br />

die Katholiken, mit den Jesuiten an der Spitze. Gleichzeitig wird Sigismiumd<br />

bedrängt, seioie Zelle zu verlassen und die Regierungsgeschäfte<br />

wieder zu übernehmen. Schon am 29. August 1598 wird er vom Heer<br />

unter Stephan Bocskai zum Fürsten ausgerufen. Zum Jahreswechsel<br />

1599 ist er de facto, nicht de jure Herrscher. Christiana wird abgesetzt<br />

und nach Kővár ins Kloster verbannt, wo sie stark abgeschirmt wird.<br />

Am 2. Februar 1599 gehen Stephan Bocskai und der Bischof-Kanzler<br />

Náprágyi als Gesandte Sigismunds nach Prag. Sie sollen dem Kaiser die<br />

zweite Thronbesteigung Sigismunds anzeigen. Als an 10. Februar 1599<br />

die Schwester von Christiana, Anne, Königin van Polen, istirbt, bedeutet<br />

dies eine erneute Verschärfung der Haftbedingungen für Christiana.<br />

Auch Sigismund reagiert auf diese neue, sich wandelnde politische Situation<br />

unvorhergesehen. Ohne die Rückkehr seiner Gesandtschaft aus Prag<br />

abzuwarten, srtellt er am 29. März dem siebenbürgischen Landtag in Mediasch<br />

seinen Neffen, den Kardinal Andreas Báthory, als seinen Nachfolger<br />

im Fürstenamt vor und dankt erneut am <strong>30</strong>. März ab.<br />

Andreas Báthory (geb. 1566, nach anderen Angaben 1563, bzw. 1562)<br />

hatte Balthasar zum Bruder, den polnischen König Stephan zum Onkel<br />

und war Neffe Sigismunds. Wie Sigismund war auch Andreas bei den<br />

polnischen Jesuiten in Pultusk (bei Jaroslav) erzogen. Nach längerem<br />

Romaufenthalt, wo er mit dem späteren Heiligen, Borromäus, befreundet<br />

gewesen sein soll, kam er zurück nach Polen. In seiner Gefolgschaft<br />

sollen erstmals 1581 (?) die Jesuiten nach Polen gekommen sein. Dafür<br />

soll er 1584 auch Kardinalspurpur bekommen haben. Ende März 1586<br />

wirkte Kardinal Andreas Báthory an den Plänen seines königlichen<br />

Onkels Stephan über »Moskau nach Konstantinopel« zu kommen mit 40 .<br />

ET war persönlicher Delegierter Stephans bei Papst Sixtus V. (1585—1590)<br />

und traf am 2. Juni 1586 als Führer einer Gesandtschaft in Rom ein.<br />

Nur der Tod König Stephans (12. Dezember 1586) änderte dann das Ziel<br />

und den Auftrag Possevinos 11 in Rußland.<br />

89 Reisenberger, Prinzessin, S. 38—39.<br />

40 Pastor, Geschichte, Bd. 10. S. 388—391.<br />

41 P i e r 1 i n g , Possevino et Báthory.

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