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KRONHÜTER 13<br />

in seinen beiden Werken zahlreiche Beispiele, die nach seiner Ansicht<br />

diese mystische Kraft beweisen. So trug Révay entscheidend dazu bei,<br />

daß durch die Verbreitung seiner Schriften innerhalb von 150 Jahren der<br />

Glaube an die mystische Ausstrahlungskraft der Heiligen Krone, beim<br />

ungarischen Volk gestärkt und bis in die modene Zeit hinein aufrechterhalten<br />

wurde. Außerdem war er der erste, der eingehend und wahrheitsgetreu<br />

über die Krone und die Krönungsinsignien eine Abhandlung verfaßte.<br />

Er war nicht der erste, der die Krönungszeremonien eingehend<br />

beschrieb. Denn über die Krönung von Wladislaw I. (1440) und von Wladislaw<br />

II. (1490) besitzen wir Augenzeugenberichte von Zeitgenossen. Die<br />

ausführlichste und verläßlichste Beschreibung einer Königskrönung nämlich<br />

von Ferdinand II. im Jahre 1618 noch zu Lebzeiten von König<br />

Mathias II. stammt jedoch von ihm, dem Hauptorganisator dieser Zeremonie.<br />

Der Hofmarschall (Marschalcus Aulae) Bernard Baron Herberstein<br />

und Petrus de Rewa, in seiner Eigenschaft als Oberhofmeister (Magister<br />

Curiae) wurden nämlich gemeinsam mit der Planung und Durchführung<br />

der Krönung betraut; der eigentliche Veranstalter blieb aber Révay^.<br />

Erwähnenswert wäre noch, daß die Wahl bzw. die Krönung des Nachfolgers<br />

eines Königs noch bei dessen Lebzeiten in Ungarn deswegen<br />

üblich war, da das Königtum bis 1687 ein allerdings auf die Familie<br />

Habsburg beschränktes Wahlkönigtum blieb. Révays Beschreibung der<br />

Krönungszeremonie, ist die älteste Darstellung dieser Art bis in das 18.<br />

Jahrhundert, von einem Augenzeugen, der zugleich ein sachverständiger<br />

Organisator war.<br />

Zum Verständnis von Révays Leben und Wirken in der ungarischen<br />

Öffentlichkeit ist es erforderlich seinen Lebenslauf chronologisch zu erfassen:<br />

Bereits als verhältnismäßig junger Mann nahm Petrus de Rewa,<br />

im Jahre 1593, an dem blutigen sogenannten 15-jährigen Türkenkrieg<br />

(1591—1606) teil' 23 . Wahrend des Aufstandes von Stephan Bocskai, und<br />

davor, spielte er verschiedentlich eine wichtige Rolle. Im Jahre 1601 war<br />

er Mitglied einer Delegation, die Kaiser und König Rudolf »untertänigst<br />

anflehte«, den räuberischen Gelüsten der ausländischen Soldateska Einhalt<br />

zu gebieten: dabei fielen »starke Worte«, besonders gegen die Wallonen,<br />

die »mehr Unheil anstiften, als die Heiden (Türken)«. Unter Anführung<br />

des Erzbischof von Kalocsa bat die Delegation außerdem den<br />

König, das Königreich Ungarn nicht durch Ausländer sondern durch gegebürtige<br />

Ungarn zu verwalten lassen 24 . Révay nahm nach seiner eigenen<br />

Aussage auch an den Friedensverhandlungen mit Bocskai teil und bemühte<br />

sich um das Zustandekommen einer Friedensvereinbarung über<br />

die Glaubensfreiheit 25 .<br />

22 Ceremoniarum autem descriptio et processus directio imposita erat Marschalco<br />

Regio Ferdinandi Bernardo a Herberstein et Petro de Rewa (Siehe<br />

Petrus de Rewa: De Monarchia, S. 809).<br />

23 P. de Rewa: De Monarchia, S. 757.<br />

24 P. de Rewa: De Monarchia, S. 771.<br />

25 P. de Rewa: De Monarchia, S. 775: die Besprechungen mit Bocskai fanden in<br />

Carpona (Korpona) statt; P. de Rewa nahm an der von Erzherzog Matthias<br />

gesandten Delegation teil; »et per quatuor septimanas tarn diu disputatum,

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