Klima im Wandel Climate Change - Universität Salzburg
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Die Sed<strong>im</strong>entablagerungen des Mondsees (Oberösterreich)<br />
als ein Archiv extremer Abflussereignisse<br />
der letzten 100 Jahre<br />
T. Swierczynski, S. Lauterbach, P. Dulski, A. Brauer<br />
Deutsches GeoForschungsZentrum Potsdam, Sektion 5.2 - <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>dynamik und<br />
Landschaftsentwicklung, Potsdam, Deutschland<br />
Abstract<br />
Sed<strong>im</strong>ent deposits of Lake Mondsee (Upper Austria) as an archive for extreme runoff<br />
events during the past 100 years<br />
11 short cores from Lake Mondsee reveal a continuous sed<strong>im</strong>entation history of the last 100<br />
years. The annually laminated sed<strong>im</strong>ents enabled the reconstruction of lake sed<strong>im</strong>entation in<br />
a seasonal resolution. 12 detrital layers were identified in the lake sed<strong>im</strong>ents. 9 corresponding<br />
floods and one debris flow in 1986 were verified by historical archives and hydrocl<strong>im</strong>atological<br />
datasets. Two layers with significant sed<strong>im</strong>entological and geochemical signatures suggest two<br />
more debris flows in 1923 and 1941, for which historical evidence still has to be proved.<br />
Einleitung<br />
In der derzeitig geführten <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>debatte rücken Extremereignisse in Verbindung<br />
mit außergewöhnlich hohen Niederschlägen, wie beispielsweise das Sommerhochwasser<br />
<strong>im</strong> Jahr 2002, zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses. Die statistische<br />
Auswertung von Abflusssituationen der mitteleuropäischen Flüsse Elbe und Oder<br />
konnte für die letzten 80-150 Jahre jedoch keine Zunahme der Hochwasserhäufigkeit<br />
feststellen, für das Auftreten von Winterhochwässern sogar abnehmende<br />
Tendenzen (Mudelsee, 2003). Grundlage für die verlässliche statistische Auswertung<br />
der Auftretenshäufigkeit von Hochwasserereignissen ist die Verfügbarkeit von<br />
Aufzeichnungen über Zeitpunkt und Stärke dieser Ereignisse. Instrumentelle Daten<br />
(z.B. Pegelstände, Abflussmengen) umfassen meist nur einen Zeitraum von 100-150<br />
Jahren. Historische Quellen (z.B. Chroniken, Hochwassermarken) lassen sich zwar<br />
weiter zurückverfolgen, der Bemessungsgrad von Hochwasserereignissen erfolgt<br />
allerdings anhand des Überschwemmungsschadens und ist außerdem stark von der<br />
subjektiven Einschätzung des Quellenverfassers geprägt. Die bisherigen Zeitreihen<br />
ermöglichen deshalb keine zuverlässigen Aussagen zur längerfristigen Häufigkeit<br />
von Hochwasserereignissen.<br />
alpine space - man & environment, vol. 6: <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>wandel in Österreich<br />
© 2009 iup • innsbruck university press, ISBN 978-3-902571-89-2