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Klima im Wandel Climate Change - Universität Salzburg

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<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>wandel in Österreich<br />

Neben dem Einsatz der Dendrochronologie als Datierungsmethode, sei es <strong>im</strong><br />

archäologisch/bauhistorischen Bereich oder in der Paläoumweltforschung, kann das<br />

Jahrringmaterial selbst auch analysiert und die erarbeiteten Daten für Rekonstruktionen<br />

und Analysen der Umwelt- und <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>entwicklung verwendet werden. Die<br />

Datenerfassung beschränkt sich nicht nur auf die Erstellung von Serien und Chronologien<br />

der Gesamtjahrringbreite, dem am einfachsten zu erfassenden Jahrringparameter<br />

bei Holzgewächsen der mittleren und hohen Breiten, auch Früh- bzw. Spätholzbreiten<br />

sowie vor allem auch die Holzdichte sind analysierbar und verwendbar.<br />

Darüber hinaus kann das Holz selbst für die Best<strong>im</strong>mung best<strong>im</strong>mter chemischer<br />

Inhaltsstoffe aber auch für die Analyse von stabilen und instabilen Isotopen verwertet<br />

werden. Ein schon seit Jahrzehnten gepflegter Anwendungsbereich ist die Erstellung<br />

von jahrring-basierten Kalibrationskurven für die Radiokarbondatierungsmethode<br />

(z.B. Re<strong>im</strong>er et al. 2004).<br />

Der Alpenraum stellt aufgrund der Höhenerstreckung aus dendrochronologischer<br />

Sicht ein komplexes Areal dar, in dem die das Jahrringwachstum beeinflussenden und<br />

l<strong>im</strong>itierenden Faktoren durchaus unterschiedlich sind. Ist es in den Talräumen und<br />

bei entsprechendem Untergrund oftmals Trockenstress während der Vegetationszeit,<br />

der das Jahrringwachstum l<strong>im</strong>itiert (z.B. Oberhuber und Kofler 2002), so ist<br />

demgegenüber die Sommertemperatur <strong>im</strong> Hochlagen- und vor allem <strong>im</strong> Waldgrenzbereich<br />

der ausschlaggebende Faktor. In mittleren Höhenbereichen und manchen<br />

Tallagen ist die Wachstumssteuerung nicht so eindeutig. Sowohl kalt/feuchte wie<br />

auch heiß/trockene Bedingungen während der Vegetationszeit können zu ähnlichen<br />

Wachstumsergebnissen führen (Becker 1991). Ein in Gebirgsräumen wie den Alpen<br />

oftmals angewandtes Konzept <strong>im</strong> Hinblick auf <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>rekonstruktionen ist daher die<br />

Bearbeitung von Hölzern von vergleichsweise extremen Standorten, wie der alpinen<br />

Waldgrenze, wo die <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>steuerung des Wachstums eindeutig ist.<br />

Alpine Chronologie<br />

Die Waldvegetation der Alpen wird dominiert von Nadelbaumarten, was sich<br />

bei den bearbeiteten Holzarten manifestiert. Obwohl <strong>im</strong> Alpenraum bereits kurz<br />

nach der Einführung der Dendrochronologie in Europa durch Huber (1941) erste<br />

Arbeiten an den Nadelholzbaumarten Zirbe und Lärche (Pinus cembra L. bzw. Larix<br />

decidua Mill.) aus den Alpen durchgeführt wurden (Artmann 1949, Brehme 1951),<br />

fehlten lange Zeitreihen beziehungsweise Chronologien, die kalenderdatiert über die<br />

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