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Klima im Wandel Climate Change - Universität Salzburg

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<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>wandel in Österreich<br />

dagegen kaum einen Unterschied, wobei jedoch die Frage des notwendigen Mittelungszeitraumes<br />

nicht beantwortet werden kann. Als Schlussfolgerung kann abgeleitet<br />

werden, dass derart einfache Modelle der ELA Verschiebung (die nur eine<br />

Temperaturänderung berücksichtigen) kaum in der Lage sind, die Änderung des<br />

<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>s zu beschreiben.<br />

Aufbauend auf Ohmura (1992) hat Zemp (2006) ein statistisches Modell<br />

entwickelt, das den Zusammenhang zwischen der ELA, der Lufttemperatur <strong>im</strong><br />

Sommer und dem Winterniederschlag aus gemessenen Daten beschreibt. In weiterer<br />

Folge verwendet er diesen Zusammenhang, um aus ELA Verschiebungen, die sich<br />

aus Temperatur- und Niederschlagsänderungen ergeben, eine kl<strong>im</strong>atisch mögliche<br />

Akkumulationsfläche zu berechnen (Abbildung 11). Eine unkritische Verwendung<br />

eines konstanten Sc/S Verhältnisses (ein häufig verwendeter Ansatz um die ELA<br />

zu best<strong>im</strong>men) für die Rekonstruktion der <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>änderung lehnt er, auf Grund der<br />

tatsächlich sehr großen Spannweite dieses Verhältnisses, ab.<br />

Remains of Alpine glacier cover [% of period 1971-90]<br />

Schlussfolgerungen<br />

Temperature change [°C]<br />

Abb. 11: Modellierte Alpenvergletscherung (kl<strong>im</strong>atisches<br />

Akkumulationsgebiet) unter Annahme eines Anstieges<br />

der Sommertemperatur um +1 bis +5 °C und/oder einer<br />

Änderungen des Jahresniederschlages. 100% entsprechen<br />

der Vergletscherung der Referenzperiode (1971–90). Die<br />

punktierte Linie entspricht einer Temperaturänderung<br />

ohne Niederschlagsänderung, während die anderen Linien<br />

kombinierte Temperatur- und Niederschlagsänderungen<br />

darstellen (Zemp, 2006).<br />

Fig. 11. Modelling of the glaciation of the Alps<br />

(cl<strong>im</strong>atic accumulation area) under the assumption<br />

of summer temperature increases by +1 to +<br />

5°C and/or changes in anual precipitation. One<br />

hundred % correspond to the glaciation in the<br />

reference period (1971-90). The dotted line corresponds<br />

to a temperature change without precipitation<br />

change while the other lines represent a<br />

combination of temperature and precipitation<br />

changes (Zemp 2006).<br />

Die Ableitung von <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>informationen aus Gletscheränderungsgrößen, <strong>im</strong> Sinne<br />

durchgehender Proxyreihen mit hoher zeitlicher Auflösung, ist schwierig und wurde<br />

für die Alpengletscher bis jetzt nur ansatzweise durchgeführt. Längere Zeitreihen<br />

über Gletscheränderungen in hoher zeitlicher Auflösung liegen nur von Gletscherlängen<br />

vor. Die Best<strong>im</strong>mung von <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>proxyreihen aus Gletscherlängen verlangt<br />

eine aufwändige Modellierung. Für diese Modelle (Massenbilanz, ELA) werden oft<br />

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