Klima im Wandel Climate Change - Universität Salzburg
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<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>informationen aus der Gletschermassenbilanz – Beispiele für die Alpen<br />
zu folgenden berechneten Werten einer <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>änderung bei einer Änderung der<br />
ELA um 100m aufwärts:<br />
entweder Abnahme der Jahresakkumulation um 400 kg m -2<br />
oder Abnahme der Strahlungsbilanz um 1.33 MJ m -2 d -1<br />
oder Zunahme der Lufttemperatur um 0.8 °C<br />
Die notwendige Zunahme der Lufttemperatur um 0.8 °C deckt sich dabei nicht<br />
mit einem durchschnittlichen vertikalen Temperaturgradienten in der Atmosphäre,<br />
da für die Akkumulation auch eine Zunahme mit der Höhe angenommen wurde.<br />
Mit Zahlenwerten der Lufttemperatur, des Niederschlags und der Strahlungsbilanz<br />
können dann systematische Unterschiede der ELA zwischen dem Nordrand der<br />
Ostalpen (ca. 2600 m) und den Zentralalpen (ca. 3000 m) erklärt werden. In Kuhn<br />
(1989) wurde der Zusammenhang zwischen der ELA und dem <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong> mit einem<br />
verfeinerten Modell erfasst. Die berechneten Werte zur Reaktion der ELA auf eine<br />
<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>änderung sind deutlich verschieden zu Kuhn (1980), wobei Rückkoppelungen<br />
zwischen den einzelnen <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>kenngrößen nicht berücksichtigt sind:<br />
Anstieg der ELA um 130m bei Zunahme der Strahlungsbilanz um 1 MJ m -2 d -1<br />
Anstieg der ELA um 65m bei Zunahme der Lufttemperatur um 1 °C<br />
Anstieg der ELA um 35m bei Zunahme der Jahresakkumulation um 100 kg m -2<br />
Diese Werte entsprechen eher den Ergebnissen von anderen Studien (z.B. Maisch,<br />
1987). Tatsächlich wird eine Änderung der Schneegrenze aus dem Zusammenwirken<br />
von Änderungen aller oben beschriebenen Größen verursacht. Auch beziehen sich<br />
die obigen Ergebnisse auf Gleichgewichtszustände, die jedoch bei vielen Gletschern<br />
nicht erreicht werden. Patzelt (1973) hat für die Venedigergruppe die Änderung der<br />
Schneegrenze zwischen den Gletscherständen von 1850 und 1920 für 9 Gletscher<br />
untersucht und Werte zwischen 10 m und 70 m gefunden (Mittel 26 m). Diese<br />
Änderung kann jedoch mit den oben angeführten Werten einer <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>änderung<br />
kaum begründet werden und spricht dafür, dass die Gletscher keinen Gleichgewichtszustand<br />
erreicht hatten.<br />
Maisch (1987, 1988, 1993) hat die Änderung der Schneegrenze systematisch für<br />
die Gletscher Graubündens untersucht und einen Anstieg um 77 m (Mittelwert<br />
über 528 Gletscher) für die Periode 1850 bis 1973 gefunden. Ein Vergleich mit der<br />
Sommertemperaturkurve der Alpen legt nahe, dass auch diese Änderung der ELA<br />
nicht aus der Änderung der Lufttemperatur alleine begründet werden kann. Maisch<br />
(1993) gibt als Äquivalent zum Anstieg der ELA um 100m eine Temperaturzunahme<br />
für den Sommer von 0.6 °C für die Periode 1850 bis 1993 sowohl für die Region<br />
Morteratsch als auch Roseg an. Die HISTALP Kurve der Sommertemperatur zeigt<br />
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