Klima im Wandel Climate Change - Universität Salzburg
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Gletscher und <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong> <strong>im</strong> Alpinen Spätglazial und frühen Holozän<br />
Abb. 2: Egesenzeitliche Ufermoräne „Grand Tôit“, Val de Nendaz, Unterwallis (Foto H. Kerschner, 1981).<br />
Fig. 2: Egesen lateral moraine (Gand Tôit, Val de Nendaz, Valais, Switzerland)(Photo H. Kerschner,<br />
1981).<br />
Die Stabilisierungsalter der Moränen des Max<strong>im</strong>alvorstoßes liegen <strong>im</strong> Bereich von<br />
12.2 ka <strong>im</strong> Schönferwall (47°04’06”, 10°11’12”) und 12.3 ka am Julierpass (46°28’15”,<br />
9°44’48”) (Ivy-Ochs et al. 1996, 2006), also etwa 400 - 500 Jahre nach dem Beginn<br />
der <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>verschlechterung. Die Stabilisierung der jüngeren Moränen und der damit<br />
verbundenen Blockgletscher fällt mit dem Ende der Jüngeren Dryas um ca. 11.5 ka<br />
zusammen (Ivy-Ochs et al. 2008).<br />
Die Schneegrenzdepression des Egesen-Max<strong>im</strong>alstandes lag in den gut<br />
abgeschirmten Tälern der Zentralalpen bei etwa 200 m oder etwas darüber, während<br />
sie <strong>im</strong> Nordalpenraum bis gegen 400 m ging. Besonders tief lag die Schneegrenze<br />
dort, wo in tiefen, nach N – NW gerichteten Tälern das Heranführen feuchter<br />
Luft in niedrigen Höhen möglich ist. Im einzelnen zeigt sie eine Abhängigkeit vom<br />
Großrelief der Alpen insofern, als sie auch <strong>im</strong> Zentralalpenraum in Paßlagen etwas<br />
tiefer liegt als in deren Nachbarschaft. Im Südalpenraum dürfte sie dort, wo die<br />
Täler gut abgeschirmt sind, ebenfalls <strong>im</strong> Bereich von 200 m gelegen haben, während<br />
sie in den gegen das Mittelmeer exponierteren Bereichen gegen 300 m ging. Für die<br />
jüngeren Abschnitte des Egesenstadiums fehlt noch ein systematischer Überblick;<br />
<strong>im</strong> zentralen Alpenraum dürfte ein Betrag von etwa 150 m ein guter Richtwert für<br />
die jüngsten Vorstöße sein.<br />
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