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Klima im Wandel Climate Change - Universität Salzburg

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<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>informationen aus der Gletschermassenbilanz – Beispiele für die Alpen<br />

werden kann. Die Anpassungszeit eines Gletschers kann aus dem<br />

h<br />

Verhältnis zwischen max<strong>im</strong>aler Eisdicke h max<br />

und Ablation an der<br />

max<br />

ta<br />

=<br />

Gletscherzunge b t<br />

abgeschätzt werden (Johannesson et al., 1989).<br />

bt<br />

Für die Pasterze mit einer max<strong>im</strong>alen Eistiefe von ca. 300m und einer Ablation von<br />

10m <strong>im</strong> Zungenbereich ergibt sich aus dieser Beziehung eine Anpassungszeit von ca.<br />

30 Jahren. Eine Interpretation der Längenänderungen eines Gletschers <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf Lufttemperatur- und Niederschlagsänderungen verlangt daher die Untersuchung<br />

über hinreichend lange Zeitintervalle oder für quantitative Untersuchungen<br />

mit hoher zeitlicher Auflösung die Anwendung eines kombinierten Massenbilanzund<br />

Eisdynamikmodells (z.B, Oerlemans 2005).<br />

Matulla et al. (2005) haben die Längenänderungen der Alpengletscher für eine<br />

qualitative Plausibilitätsprüfung von statistisch best<strong>im</strong>mten „Outstanding Periods“<br />

in <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>zeitreihen des HISTALP Datensatzes und eines Globalen <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>modells<br />

verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass die detektierten Outstanding Periods der<br />

<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>zeitreihen sich gut mit Gletschervorstößen beziehungsweise Gletscherrückzügen<br />

decken (siehe Abbildung 7). Eine quantitative Überprüfung dieser Ergebnisse<br />

hätte jedoch eine Koppelung mit einem Gletschermodell (Massenbilanz und Gletscherbewegung)<br />

verlangt.<br />

Abb. 7: Verlauf der Lufttemperatur <strong>im</strong> Winter (Dezember bis Februar, links) und Sommer (Juni bis August,<br />

rechts) <strong>im</strong> Alpenraum <strong>im</strong> Vergleich zu Gletschervorstößen (A) und Gletscherrückzügen (R); (Temperaturdaten vom<br />

HISTALP Datensatz ohne “early instrumental correction”, Blaue Kurve: Einzelwerte, Rote Kurve:11-jährig gefilterte<br />

Werte, Schwarze Kurve: 31-jährig gefilterte Werte).<br />

Fig. 7: Winter (left, January-February) and summer (June-August) temperature series in the Alpine<br />

region (Winter (December-February, left) and summer (June-August, right) temperatures in the Alps<br />

in comparison to glacier advances (A) and glacier retreats (R); (temperature data from HISTALP<br />

data base without the “early instrumental correction”, blue curves: single values, red curves: 11 years<br />

filtered values, black curves: 31 years filtered values).<br />

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