Klima im Wandel Climate Change - Universität Salzburg
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<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>wandel in Österreich<br />
Einleitung<br />
Der Längsee (548 m ü. M.) liegt <strong>im</strong> südöstlichen Alpenvorland Kärntens<br />
(Krappfeld nahe St. Veit a. d. Glan) <strong>im</strong> Randbereich der hochglazialen Moränen<br />
des würmzeitlichen Draugletschers (Lichtenberger 1959, Van Husen 1989). Als<br />
Würm wird die letzte der vier großen Vereisungen des Eiszeitalters (Pleistozän) in<br />
den Alpen bezeichnet. Während des Würm-Hoch oder Pleniglazials (Last Glacial<br />
Max<strong>im</strong>um = LGM) stießen die Gletscher zwischen 23.000 bis 21.000 Jahren vor<br />
heute bis in das nördliche und südliche Alpenvorland vor.<br />
Der Längsee weist heute eine sauerstoffarme bis -freie Tiefenzone auf, deren<br />
Ausdehnung saisonalen und kl<strong>im</strong>abedingten Schwankungen unterworfen ist (z. B.<br />
Honsig-Erlenburg & Schulz 1989, Sampl et al. 2001). Seen mit Teildurchmischung<br />
wurden von Findenegg (1935, 1937) als meromiktisch bezeichnet. Löffler (1973,<br />
1975) erkannte, dass der Beginn der Meromixie in Kärntner Seen kl<strong>im</strong>atische<br />
Ursachen hat und bis in das Spätglazial zurückreicht. Aufgrund dieser Eigenheiten<br />
war der Längsee der erste See Österreichs, der intensiv paläol<strong>im</strong>nologisch untersucht<br />
wurde (Frey 1955, 1956, Löffler 1973, 1975, Harmsworth 1984, Wunsam 1993,<br />
Schmidt et al. 1998). Spätere Untersuchungen konzentrierten sich auf den Zeitraum<br />
zwischen dem LGM und dem Beginn des Holozäns vor ca. 11.500 Jahren, der auch<br />
als “last glacial termination“ bezeichnet wird, bzw. gingen der Frage der komplexen<br />
Zusammenhänge zwischen <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>, Meromixie<br />
und Nährstoffen in diesem Zeitabschnitt<br />
nach (Schmidt et al. 2002a, b). Jüngst wurden<br />
quantitative Methoden der Paläol<strong>im</strong>nologie für<br />
die <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>rekonstruktion eingesetzt (Huber<br />
et al., 2009). Die Paläol<strong>im</strong>nologie (Vorzeit-<br />
Gewässerforschung) nützt die Ablagerungen<br />
(Sed<strong>im</strong>ente) von Seen (Abb. 1) mit den darin<br />
enthaltenen Organismenresten für die Rekonstruktion<br />
von <strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>- und Umweltvariablen.<br />
Abb. 1. Bohrung des Sed<strong>im</strong>entkerns vom Eis des Längsees mit<br />
einem Rammkolbenlot (Firma UWITEC, Mondsee) (Foto K.<br />
Huber).<br />
Fig. 1. Sed<strong>im</strong>ent coring from the frozen Längsee, using<br />
a piston sampler (UWITEC, Mondsee) (Photograph<br />
K. Huber).<br />
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