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Klima im Wandel Climate Change - Universität Salzburg

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<strong>Kl<strong>im</strong>a</strong>wandel in Österreich<br />

eines Gletschers sehr stark von der Seehöhe der Gletscherzunge oder der Exposition<br />

des Gletschers best<strong>im</strong>mt wird. Zusätzlich wurden in diesem Modell auch zeitliche<br />

Änderungen der Gletschertopographie berücksichtigt, sowie nichtlineare Zusammenhänge<br />

(z.B. zwischen dem Anteil des festen Niederschlags und der Lufttemperatur)<br />

abgebildet. Das Modell zeigt für die Kalibrierungsperiode eine sehr gute<br />

Performance, ist aber nicht in der Lage, den starken Massenverlust vieler Alpengletscher<br />

nach 1850 richtig wiederzugeben (siehe Schöner und Böhm, 2007). Dieses<br />

Resultat deckt sich mit einem wesentlichen Ergebnis aus der Arbeit von Oerlemans<br />

(2005), dessen rekonstruierte Temperaturen für den Alpenraum deutlich niedriger<br />

sind als die Messungen aus HISTALP (Auer et al., 2007). Die Modellierungen von<br />

Schöner und Böhm (2007) erfolgten jedoch noch ohne der „Early Instrumental<br />

Correction“ der HISTALP Lufttemperatur (Böhm, dieser Band).<br />

Historische Dokumente<br />

Darstellungen der Gletscher in Gemälden datieren bis ins 16. und 17. Jahrhundert<br />

zurück und sind daher interessante Dokumente über Gletscher für die ausgehende<br />

Kleine Eiszeit. Während die Gletscher in den frühen Werken noch verzerrt dargestellt<br />

wurden, existieren aus dem 18. Jahrhundert schon sehr wirklichkeitsnahe<br />

Darstellungen, die für semiquantitative Aussagen genutzt werden können. Herausragende<br />

Beispiele sind die Gemälde von F. S<strong>im</strong>ony, E. Compton, oder T. Ender.<br />

Als Beispiel ist in der Abbildung 4 ein Gemälde von Thomas Ender zu sehen,<br />

welches das Goldbergkees in den Hohen Tauern <strong>im</strong> Jahr 1834 zeigt. Auch wenn<br />

einige Details in dem Gemälde übertrieben dargestellt sind, ist eine sehr gute<br />

Abschätzung der Eisausdehnung möglich. Die Ausdehnung entspricht etwa der<br />

max<strong>im</strong>alen Eisausdehnung zum Ende der Kleinen Eiszeit.<br />

Neben diesen bildhaften Darstellungen der Gletscher existieren auch wichtige<br />

Informationen über Gletscheränderungen aus historischen Quellen, zum Beispiel<br />

des Bergbaues. Dieser befand sich sehr oft in den Höhenlagen der Gletscher,<br />

sodass Gletscherzuwachs, Gletscherschwund oder die Schneebedingungen einen<br />

Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Betriebe hatten. Einen Einblick in die enge<br />

Verflechtung des Bergbaues mit den Gletschern am Beispiel des Goldbergbaues<br />

<strong>im</strong> Sonnblickgebiet (Hohe Tauern) gibt die Posepny-Karte aus dem Jahr 1879<br />

(Abbildung 5).<br />

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