Ergebnisbericht 2009 - Samtgemeinde Tarmstedt

4 Konzepte und Maßnahmen
• Fenster und Türen
Fenster und Türen sind die „Augen“ eines Gebäudes. Jede Fassade lebt vom Rhythmus, von der
Zahl und von der Proportion ihrer Wandöffnungen.
Die Gebäudegeometrie (Verhältnis Wandöffnungen: Mauerwerksöffnung) ist daher besonders wichtig.
In ihr spiegelt sich der Charakter und die Funktion des Hauses wider. Für das Erscheinungsbild
eines Hauses und dessen Erlebniswert auf den Betrachter ist es von entscheidender Wichtigkeit,
dieses Verhältnis zu wahren. Von daher können Veränderungen wie z.B. der Einbau neuer Fenster
schwerwiegende Folgen für das Gesamterscheinungsbild eines Hauses mit sich bringen.
Um Fehlentwicklungen in der Gestaltung zu vermeiden, sollte Folgendes bei der Erneuerung
von Fenstern berücksichtigt werden:
− alte historische Fensterformen bei der Herstellung neuer Fenster wieder aufnehmen,
wenn möglich, alte Fenster erhalten, neu aufarbeiten oder als Kasten-Verbundfenster
ausbilden.
− Vorgegebene Wandöffnungen sind beizubehalten (alte Sohlbänke aus Stein o. ä. sind bei
Einbau neuer Fenster in ihrem Zustand zu erhalten).
− Die Fensterformate sind als stehende Rechtecke auszubilden. Das Format kann sich je
nach Geschoß in der Größe ändern, sollte aber ein Seitenverhältnis von ca. 2 : 1 bzw.
1,5 : 1 aufweisen.
− Alte Türen und Tore sind nach Möglichkeit zu erhalten und sollten mit handwerklichen
Mitteln wieder instand gesetzt werden.
− Neue Türen sollten einfache und klare Formen haben, sie sind gegliedert und profiliert zu
erstellen. Glasflächen in der Tür sind kleinteilig zu gliedern.
Hinweis:
Bei der Herstellung von Fenster und Türen sind nur heimische Holzarten zu verwenden!
Es können auch pine Hölzer gewählt werden.
In der Regel sind die Fenster mit einem weißen offenporigen Holzschutzanstrich zu streichen.
Haustüren können naturfarben oder mehrfarbig gestrichen werden. Da der Haustür eine besondere
Bedeutung in der Fassade beigemessen wird, sollte sich die Farbgestaltung an dem Gebäudecharakter
orientieren.
Alternative Möglichkeiten zur Erneuerung von Fenstern in alter Bausubstanz bieten sich oftmals aus
Kostengründen wie folgt an:
Wird ein besserer Schall- und Wärmeschutz angestrebt, so werden folgende Ausführungen empfohlen:
a) bei noch intakten alten Außenfenstern:
Innen ein zweites Fenster, ein- oder zweiflügelig mit Einfachverglasung ohne Sprossen, unter
Erhaltung des äußeren Fensters anbringen – Doppelfenster.
b) bei abgängigen Fenstern:
Ausbildung von Verbundfenstern, d. h. miteinander verbundene Doppelfenster, deren äußere
Flügel einen Kämpfer und Gliederung (Sprossenteilung) mit Einfachverglasung erhalten, während
die inneren Flügel ohne Teilung mit Einfachverglasung hergestellt werden (siehe Beispiele
unten).
0310-07-028 • 090817_Ergebnisbericht_Stand_090828.doc Seite 207