Ergebnisbericht 2009 - Samtgemeinde Tarmstedt
Ergebnisbericht 2009 - Samtgemeinde Tarmstedt
Ergebnisbericht 2009 - Samtgemeinde Tarmstedt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3 Bestandsbewertung / Entwicklungsziele<br />
Als Ursache für den Rückgang der Artenvielfalt werden vielfältige Faktoren verantwortlich gemacht:<br />
− Aufgabe der landwirtschaftlichen Betriebe im Dorf und damit Aufgabe der Viehhaltung, Verschwinden<br />
des Viehs - vor allem des Geflügels - aus dem Ortsbild, Verschwinden der Misthaufen<br />
und Jaucheabflüsse,<br />
− Versiegelung von Flächen, Ausbau der Straßen und Gehwege,<br />
− Verbauung des alten, gewachsenen Übergangsbereiches Dorf-Landschaft (Ortsrand) mit<br />
Neubauten,<br />
− Beseitigung und Vernachlässigung alter Streuobstwiesen, Hecken und Gehölzbestände, auch<br />
alter Einzelbäume,<br />
− Ausbau, Verrohrung von Flüssen und Gräben, Verlandung oder Verfüllung ehemaliger Gewässer,<br />
− Intensive Landbewirtschaftung in den Grünlandlandschaften (Entwässerungsmaßnahmen, Überdüngung),<br />
− Verlust der alten dorfgemäßen Gartengestaltung (z.B. Bauerngärten, Nutzgärten, Laubholzhecken,<br />
Obstgärten u. a.),<br />
− veränderte Bauweise von Gebäuden, Verwendung fremder Baustoffe (z.B. Kunststoff statt Holz),<br />
Verschließen von Einfluglöchern für Fledermäuse und Eulen in Dachböden, Scheunen und<br />
Ställen,<br />
− „Städtische“ Gestaltung von Freiflächen mit intensiv gepflegten Rasenflächen, Blumenrabatten<br />
und Koniferen,<br />
− Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln (einschließlich Herbiziden), gezielte mechanische Beseitigung<br />
von Pflanzen auf Schutt, an Wegrainen und vergleichbaren Stellen,<br />
− übertriebene Säuberungsaktionen in den Dörfern aufgrund eines falsch verstandenen Ordnungssinns,<br />
− Anpflanzen von Nadelbaumkulturen.<br />
Diese Faktoren haben in der Gemeinde <strong>Tarmstedt</strong> punktuell zu Veränderungen und Defiziten<br />
geführt.<br />
Jeder Bürger wird die oben beschriebenen Faktoren im privaten Bereich, in der Nachbarschaft oder<br />
im öffentlichen Bereich mehr oder weniger verbreitet wieder finden - dies gilt insbesondere für die<br />
Neubaubereiche und Betriebsflächen auf den Hofstellen und den zunehmend versiegelten Straßenraum<br />
einschließlich Vorgartenbereiche.<br />
Aus Sicht des Naturschutzes und der Landespflege ist es deshalb unerlässlich, darauf zu achten,<br />
dass in zukünftigen Planungen erkannte Fehler vermieden und Naturbelange verstärkt berücksichtigt<br />
werden.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Standorteigenschaften und z. T. reich strukturierten Landschaftsraumes<br />
ergibt sich in der Gemeinde <strong>Tarmstedt</strong> ein vielfältiges Biotop- und Nutzungsmosaik, welches<br />
ein hohes Lebensraumpotenzial für viele dorfbewohnende Pflanzen- und Tierarten bietet.<br />
Im Folgenden sollen die wichtigsten Lebensräume kurz beschrieben werden, um auf ihre Bedeutung<br />
für den Naturhaushalt und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung aufmerksam zu machen (siehe<br />
auch Fotodokumentation).<br />
Die beschriebenen Lebensräume sind Grundlage für die Planung grünordnerischer Maßnahmen im<br />
Rahmen der Dorferneuerung.<br />
Seite 54<br />
0310-07-028 • 090817_<strong>Ergebnisbericht</strong>_Stand_090828.doc