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Ergebnisbericht 2009 - Samtgemeinde Tarmstedt

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3 Bestandsbewertung / Entwicklungsziele<br />

Gärten, ländliche Hofanlagen und landwirtschaftliche Nutzflächen<br />

Zum dorftypischen Garten gehört der Nutzgarten, der der Eigenversorgung dient. Die Bewirtschaftung<br />

ist kleinflächig intensiv. Gemüsebeete, Obstgehölze, Beerenobst, Stauden und Sommerblumen<br />

dominieren. Es besteht ein räumliches Nebeneinander verschiedener Einflüsse. Zeitlich<br />

gesehen wechselt der Aspekt im Sommerhalbjahr häufig. Austrieb, Blüte- und Fruchtzeitfolge ergeben<br />

sich in unterschiedlicher Abfolge. Aufgrund des Strukturwandels und der hohen Arbeitsintensität<br />

ist die eigene Gemüse- und Obsterzeugung stark zurückgegangen. Der dörfliche Nutzgarten<br />

ist daher in seiner typischen Ausprägung allgemein seltener geworden und dementsprechend auch<br />

in der Gemarkung seltener anzutreffen. Die alte Gartentradition hebt sich zu Gunsten eher repräsentativer<br />

Gartenfunktion auf.<br />

<strong>Tarmstedt</strong> hat ein paar Beispiele stilvoller ländlicher Gärten im alten Dorfkern in der Bauernreihe<br />

vorzuweisen, die auch für andere Dorferneuerungen Vorbildfunktionen übernehmen könnten. In<br />

enger Verzahnung mit hofnahen strukturreichen Wiesen und Weiden bilden die Gärten und die<br />

Hofanlagen mit dem Großbaumbestand den westlichen Ortsrand.<br />

Es treten vermehrt die so genannten Mischgärten in <strong>Tarmstedt</strong> auf, die aus Ziergartenbereichen<br />

mit Koniferen bzw. "städtischen Gestaltungselementen" überwiegend im Vorgartenbereich und<br />

dorfgerechten Nutzgartenbereichen mit Obstgarten im hinteren Grundstücksbereich bestehen. Im<br />

Vorgarten kommen in wechselnden Anteilen Zierrasenflächen, immergrüne Gehölze (meist Wacholder,<br />

Rhododendron, Fichte, Scheinzypressen), sonstige Ziersträucher (Goldregen, Forsythien,<br />

Zierkirsche etc.) sowie Stauden-Sommerblumen vor.<br />

In den struktur- und obstbaumreicheren hinteren Gartenbereichen zur offenen Landschaft sind noch<br />

etliche der gartenbewohnenden Vögel, wie Garten-, Mönchs- und Dorngrasmücke etc. anzutreffen,<br />

die in Vernetzung mit den strukturreichen Ortsrändern einen komplexen Lebensraum bieten.<br />

Die reinen Ziergärten werden in der Regel intensiv gepflegt und weisen aufgrund der meist kleineren<br />

Grundstücksgrößen in den meisten Neubausiedlungen wenig ungestörte Bereiche auf. Die<br />

Pflanzenzusammensetzung ist vielfach monoton bis artenarm (häufig exotische Nadelgehölze);<br />

aufgrund des geringen Alters ist ein Strukturreichtum meist noch nicht vorhanden, wird sich allerdings<br />

aufgrund der Pflanzenauswahl auch kaum einstellen. Der Vorgarten ist oft durch großflächige<br />

Garageneinfahrten und Zuwegungen versiegelt und steht als Vegetationsstandort nicht mehr zur<br />

Verfügung. Aufgrund der intensiven Pflege, die keinen ausreichenden Raum für die natürliche Entwicklung<br />

von Pflanzengesellschaften zulässt, der Arten- und Nischenarmut, der unzureichenden<br />

Nahrungsgrundlage für blütensuchende Insekten und für viele einheimische Vögel ist die Bedeutung<br />

von Ziergärten aus der Sicht von Naturschutz und Landschaftspflege als gering einzuschätzen.<br />

Gartennutzungen dieses Typs sind für viele Arten lebensfeindlich, lediglich ausgesprochene Kulturfolger<br />

oder sogenannte "Allerweltsarten", z.B. Amsel und Kohlmeise etc. finden hier einen<br />

Lebensraum. Andere Tiergruppen, z.B. Amphibien und Reptilien, fehlen meist völlig. Durch die Art<br />

der Einfriedung (Betonsockel, Mauern) wird die "Sperrwirkung" noch verstärkt. Diese Art der Vorgartengestaltung<br />

ist überall in <strong>Tarmstedt</strong> insbesondere der Hauptverkehrsstraßen und der Neubaugebiete<br />

anzutreffen.<br />

Seite 56<br />

0310-07-028 • 090817_<strong>Ergebnisbericht</strong>_Stand_090828.doc

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