Ergebnisbericht 2009 - Samtgemeinde Tarmstedt
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3 Bestandsbewertung / Entwicklungsziele<br />
3.3 Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Steigender Landverbrauch durch Straßenbau, Versiegelung im Siedlungsbereich und Beanspruchung<br />
der freien Landschaft durch Wohn- und Gewerbegebietsausweisungen sowie Intensivierung<br />
und Strukturwandel in der Landwirtschaft haben nicht nur die Ortsbilder und den Landschaftsraum,<br />
sondern auch den Lebensraum für die heimische (dorftypische) Tier- und Pflanzenwelt verändert<br />
und unsere Ressourcen wie z.B. Boden und Wasser beeinträchtigt. Zur Erhaltung eigenständiger<br />
und typischer Ortsbilder und der Merkmale unseres Landschaftsraumes gehören nicht nur die Erhaltung<br />
und Wiederherstellung der ortsbildprägenden Bausubstanz, sondern auch die Berücksichtigung<br />
landschaftsökologischer Ziele und Belange. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit der Einbeziehung<br />
ökologisch begründeter Gesichtspunkte in eine umfassende Dorferneuerungsplanung.<br />
Ziel dieses Kapitels ist es deshalb, Möglichkeiten und Handlungsvorschläge zur Verbesserung,<br />
Erhaltung, Sicherung und Pflege der typischen, dörflichen Lebensräume aus ökologischer Sicht<br />
aufzuzeigen und das Landschafts- bzw. Ortsbild für eine Erholung in Natur und Landschaft nachhaltig<br />
gerade für unsere nachfolgenden Generationen bei ständigen Strukturwandlungsprozessen<br />
zu sichern und zu verbessern. Dazu gehört eine Erfassung der typischen Landschaftsstrukturen wie<br />
Fließgewässer (die Wörpe) und Wälder (z.B. Ortsholz) und der Grünstrukturen (Hecken und Baumalleen)<br />
und Freiflächen im Siedlungsbereich (Dorfwiesen, Gärten und öffentliche Grünflächen). In<br />
der Luftbildaufnahme (M. 1 : 5.000) werden wichtige Landschafts- und Grünstrukturen hervorgehoben<br />
und Vorschläge für Entwicklungsziele und Maßnahmen gemacht. Die möglichen Entwicklungsziele<br />
und Maßnahmen werden teilweise in den Entwicklungsschwerpunkten „<strong>Tarmstedt</strong>er<br />
Sehwege“ auf vorhandenen Wegen als Rundwege um <strong>Tarmstedt</strong> gebündelt.<br />
Faunistische Erhebungen wurden selbst nicht durchgeführt. Es werden in dem Kapitel 3.3.2 nur<br />
allgemeine Hinweise auf die Bedeutung einzelner Lebensräume als Habitat für bestimmte Tierarten<br />
gegeben.<br />
Anhand des Bestandes werden sowohl intakte dörfliche Bereiche als auch Defizitbereiche in der<br />
örtlichen Grünausstattung, Freiflächennutzung und Potenziale des Landschaftsraumes einer positiven<br />
grünordnerischen Entwicklung und daraus abzuleitende Maßnahmen ermittelt. Ergebnis soll<br />
sein, die wichtigen Bereiche aus Sicht der Dorfökologie herauszugreifen und daraus geeignete<br />
Maßnahmen zu entwickeln. Die Gemeinde <strong>Tarmstedt</strong> weist alle landschaftstypischen Merkmale der<br />
norddeutschen Geest- und Moorlandschaft auf. Dementsprechend werden in der Arbeitskreissitzung<br />
in der Karte Natur und Landschaft diese Potenziale deutlich hervorgehoben. Die Bewohner<br />
aus <strong>Tarmstedt</strong> sind sich ihrer Landschaftspotenziale sehr wohl bewusst. Durch die Maßnahmen<br />
sollen die Funktion und die Bedeutung der Landschafts- und Grünstrukturen in der Landschaft hervorgehoben<br />
werden und das vorhandene Landschaftspotenzial weiterhin positiv entwickelt werden:<br />
• Erhalt und Entwicklung wichtiger Landschaftsachsen und –strukturen.<br />
• Stärkung Grüner Leitlinien entlang wichtiger Straßen- und Wegeverbindungen rund um<br />
<strong>Tarmstedt</strong>.<br />
• Entwicklungsschwerpunkt <strong>Tarmstedt</strong>er Sehwege als Schaufenster ins Land auf vorhandenen<br />
Wegeverbindungen mit „Lehrpfadcharakter“ und in Zusammenarbeit mit ortsansässigen<br />
Vereinen und Institutionen.<br />
• Erhalt und Entwicklung der innerörtlichen <strong>Tarmstedt</strong>er Grünzüge und Gärten in Zusammenarbeit<br />
mit ortsansässigen Vereinen und Institutionen und Aktiven.<br />
Ergänzender Hinweis:<br />
Für das Fließgewässer „Wörpe“ liegt ein gemeindeübergreifender Gewässerentwicklungsplan vor,<br />
der eine fundierte Planungsgrundlage darstellt zur nachhaltigen Gewässerentwicklung. Nach Gesprächen<br />
mit der Gemeinde ergibt sich zurzeit kein Bodenordnungsbedarf aus rein naturschutzfachlicher<br />
Sicht.<br />
Seite 52<br />
0310-07-028 • 090817_<strong>Ergebnisbericht</strong>_Stand_090828.doc