1914–2014« - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 127 / 03. 02. 2014<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
15<br />
Foto: BMeiA / Minoritenplatz 8 / Dragan Tatic<br />
Außenminister Kurz im Gespräch mit seiner kroatischen Amtskollegin Vesna Pusic.<br />
Seiten, „die Aussöhnung zügig und couragiert<br />
weiterzuverfolgen“.<br />
Der Westbalkan spielt aufgrund der geographischen<br />
Nähe, der gemeinsamen Geschichte<br />
und der engen menschlichen, wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Verbindungen<br />
eine besondere Rolle für <strong>Österreich</strong>. „<strong>Österreich</strong><br />
ist nicht nur in Serbien der größte Auslandsinvestor,<br />
sondern auch in Kroatien und<br />
Bosnien-Herzegowina. In Serbien etwa sind<br />
über 400 österreichische Firmen aktiv, die<br />
Fortführung des Reformprozeß durch Serbien<br />
wird für die heimische Wirtschaft noch<br />
viele weitere Möglichkeiten eröffnen“, so<br />
Kurz.<br />
Was die weitere Entwicklung am Westbalkan<br />
anbelangt, sprach sich der Außenminister<br />
für eine Fortsetzung der Heranführungsstrategie<br />
an die EU aus: „Für <strong>Österreich</strong><br />
ist eines ganz klar: der Westbalkan gehört<br />
zu Europa. Nach dem EU-Beitritt von<br />
Kroatien und den laufenden Beitrittsverhandlungen<br />
mit Montenegro ist die erste Beitrittskonferenz<br />
mit Serbien im Jänner 2014<br />
der nächste logische Schritt der Heranführung<br />
der gesamten Region an die EU. Auch<br />
für Albanien, Mazedonien und Bosnien und<br />
Herzegowina hoffen wir, daß es 2014 klare<br />
Fortschritte im EU-Annäherungsprozeß<br />
gibt“, so der Außenminister.<br />
Wichtige Signale für den weltweiten<br />
Schutz der Menschenrechte<br />
„Mit der einstimmigen Annahme der<br />
Resolution zum Schutz der Privatsphäre hat<br />
die internationale Staatengemeinschaft einen<br />
wichtigen Akzent gesetzt, daß die Grundrechte<br />
online wie auch offline zu schützen<br />
sind. Die Stärkung der Grundrechte im digitalen<br />
Zeitalter ist mir auch persönlich ein<br />
wichtiges Anliegen“, erklärte Außenminister<br />
Kurz am 19. Dezember aus Anlaß der Konsensannahme<br />
der Resolution durch die<br />
UNO-Generalversammlung am Tag zuvor,<br />
die auch von <strong>Österreich</strong> als Ko-Sponsor<br />
aktiv unterstützt wurde.<br />
„Besonders freut es mich auch, daß mit<br />
der österreichischen Initiative zum Schutz<br />
von Minderheiten die Generalversammlung<br />
eine weitere wichtige Resolution im Interesse<br />
dieser Diskriminierung ausgesetzten<br />
Gruppe ebenfalls einstimmig angenommen<br />
hat“, so der Außenminister weiter. Der weltweite<br />
Schutz von Minderheiten ist ein Kernanliegen<br />
der österreichischen Menschenrechtspolitik<br />
und <strong>Österreich</strong> setzt seit Jahren<br />
in diesem Bereich zahlreiche Initiativen, wie<br />
etwa auch die Schaffung des Minderheitenforums<br />
in Genf. „Gerade in Zeiten, in<br />
denen die meisten Konflikte auf dem Rükken<br />
von besonders schutzbedürften Personen<br />
ausgetragen werden, sind klare Vorgaben an<br />
Staaten und die internationale Gemeinschaft<br />
zu deren Schutz unabdingbar.“ In diesem<br />
Zusammenhang ist die Förderung des interkulturellen<br />
und interreligiösen Dialogs, den<br />
<strong>Österreich</strong> besonders aktiv betreibt, ebenfalls<br />
von großer Bedeutung.<br />
Die UNO-Generalversammlung nahm<br />
auch Resolutionen zu Nord-Korea, Iran und<br />
Syrien an, in denen die Lage der Menschenrechte<br />
besonders besorgniserregend<br />
ist. So konnte die Resolution zur Lage in<br />
Nord-Korea einstimmig beschlossen werden,<br />
während die Resolutionen zu Syrien<br />
(127 Ja- zu 13 Nein-Stimmen) und dem Iran<br />
(86 Ja- zu 36 Nein-Stimmen) mit klaren<br />
Mehrheiten angenommen wurden. „Ich fordere<br />
die Staaten eindringlich zur vollen<br />
Zusammenarbeit mit den Menschenrechtsmechanismen<br />
der Vereinten Nationen auf.<br />
Um das Leiden der Menschen zu lindern<br />
müssen endlich Fortschritte bei der Verbesserung<br />
der Menschenrechtslage vor Ort<br />
erreicht werden“, betonte Außenminister<br />
Kurz.<br />
Schließlich hat die UNO-Generalversammlung<br />
mit der Resolution über die Sicherheit<br />
von <strong>Journal</strong>istInnen neuerlich die<br />
Bedeutung des Kampfes gegen die Straflosigkeit<br />
im Fall von Verbrechen gegen <strong>Journal</strong>istInnen<br />
hervorgehoben. „Wir würdigen<br />
den mutigen Einsatz vieler <strong>Journal</strong>isten, die<br />
große Risiken bei der Erfüllung ihrer Aufgaben<br />
in Kauf nehmen müssen. Ihr Beitrag<br />
für eine lebendige Demokratie ist gerade in<br />
Ländern, wo die Meinungsäußerungsfreiheit<br />
unter Druck ist, von grundlegender Bedeutung“,<br />
so der Außenminister.<br />
„Die gestrige Annahme vieler wichtiger<br />
Resolutionen zum weltweiten Schutz der<br />
Menschenrechte durch die UNO-Generalversammlung<br />
hat neuerlich bewiesen, wie<br />
wichtig der Einsatz <strong>Österreich</strong>s und der<br />
Europäischen Union auf internationaler<br />
Ebene ist“, folgerte der Außenminister.<br />
EU-Rat beschließt Ausarbeitung<br />
einer EU-Alpenraumstrategie<br />
In seiner Sitzung am 20. Dezember 2013<br />
erteilte der Europäische Rat der Europäischen<br />
Kommission den Auftrag, bis Juni<br />
2015 eine makro-regionale Strategie der EU<br />
für den Alpenraum auszuarbeiten.<br />
Außenminister Sebastian Kurz begrüßte<br />
diese Entscheidung und hob dabei insbesondere<br />
die Rolle der Regionen und der Zivilgesellschaft<br />
hervor: „Dank des Engagements<br />
der Regionen unter maßgeblicher Mitwirkung<br />
Tirols und von Vertretern der Zivilgesellschaft<br />
bietet diese Strategie neue Chancen<br />
für <strong>Österreich</strong> und Europa“, so Kurz.<br />
Dies gilt insbesondere für die Bewahrung<br />
der Biodiversität und der Naturräume sowie<br />
die nachhaltige Bewirtschaftung der Energieressourcen.<br />
Dadurch werden auch ein<br />
nachhaltiges und sozial gerechtes Wachstum<br />
durch eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Innovation sowie die Förderung der<br />
ökologischen Mobilität und digitalen Vernetzung<br />
ermöglicht.<br />
Am 18. Oktober 2013 wurde auf Einladung<br />
Frankreichs in Grenoble bereits eine<br />
politische Erklärung der Alpenstaaten<br />
(Deutschland, Frankreich, Italien, Slowe-<br />
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