1914–2014« - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 127 / 03. 02. 2014<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
Höchste französische<br />
Auszeichnung für B. Prammer<br />
Premierminister Ayrault überreicht NR-Präsidentin Orden der<br />
Ehrenlegion – Französische Abgeordnete auf Besuch im Hohen Haus<br />
30<br />
Foto: Parlamentsdirektion / HBF / Franz Hartl<br />
Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault (r.) und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (m.)<br />
Mit der Aufnahme in die „Légion<br />
d’Honneur“ wurde Barbara Prammer<br />
nun eine der höchsten Auszeichnungen des<br />
französischen Staates zuteil. Premierminister<br />
Jean-Marc Ayrault überreichte der Nationalratspräsidentin<br />
am Abend des 17. Jänner in<br />
einer feierlichen Zeremonie in der französischen<br />
Botschaft die Insignien des Kommandeurs<br />
der Ehrenlegion und würdigte damit<br />
das Engagement Prammers für Chancengleichheit,<br />
die Rechte der Frauen und für die<br />
Durchsetzung demokratischer Werte.<br />
Ayrault würdigt Prammers<br />
Engagement für die Rechte der Frauen<br />
In seiner Laudatio bezeichnete Ayrault<br />
Barbara Prammer als außergewöhnliche politische<br />
Persönlichkeit und große Demokratin,<br />
die in all ihren beruflichen Tätigkeiten<br />
und Funktionen von dem Grundsatz ausgegangen<br />
sei, daß es kein gesellschaftliches<br />
Miteinander ohne Politik geben kann. Die<br />
österreichische Nationalratspräsidentin sei<br />
gerade in einer Phase, in der die Sirenengesänge<br />
des Populismus in Europa ertönen,<br />
ein herausragendes Beispiel dafür, was das<br />
Besondere des politischen Engagements ausmacht.<br />
Ayrault erinnerte in diesem Zusammenhang<br />
an Prammers Einsatz im Kampf<br />
gegen die Diskriminierung der Frauen und<br />
für die Gleichstellung der Geschlechter und<br />
meinte, ihr sei es zu verdanken, daß die gläserne<br />
Decke, an die Frauen im Berufsleben<br />
oft stoßen, nun durchlässiger geworden ist.<br />
Prammer: Frankreich ist das<br />
Mutterland von Menschenrechten,<br />
Demokratie und Solidarität<br />
Sie fühle sich außerordentlich geehrt, zumal<br />
der Orden die für sie wichtigsten Werte<br />
– Menschen- und Frauenrechte, Demokratie<br />
und Solidarität – verkörpere, meinte<br />
Prammer in ihren Dankesworten und erinnerte<br />
auch an ihre persönlichen und beruflichen<br />
Beziehungen zu Frankreich, das sie<br />
als Mutterland dieser politischen Ideale bezeichnete.<br />
Prammer sprach ihre durch den<br />
französischen Großvater ihrer Cousine entstandene<br />
familiäre Bindung zu Paris und<br />
Frankreich an und hob überdies auch ihr<br />
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gutes Einvernehmen mit ihrem französischen<br />
Amtskollegen Claude Bartolone, dem<br />
Präsidenten der Nationalversammlung, hervor.<br />
Beruflichen Bezug zu Frankreich habe<br />
sie aber auch durch ihre Tätigkeit im Nationalfonds<br />
und Entschädigungsfonds für die<br />
Opfer des Nationalsozialismus, die sie immer<br />
auch mit österreichischen Überlebenden,<br />
die heute in Frankreich leben oder dort<br />
Opfer der NS-Besatzer wurden, in Verbindung<br />
bringe. Die Ehrung sah Prammer überdies<br />
auch als Motivation, die Beziehungen<br />
und Verbindungen zu Frankreich, und gerade<br />
auch zum französischen Parlament weiter<br />
zu intensivieren.<br />
Die Ehrenlegion ist ein Verdienstorden,<br />
der 1802 unter dem damaligen Ersten Konsul<br />
Napoleon Bonaparte von der Nationalversammlung<br />
gestiftet wurde und herausragende<br />
militärische und zivile Leistungen,<br />
ausgezeichnete Talente und große Tugenden<br />
belohnt. Mit dem Rang eines Kommandeurs<br />
wurden in den letzten Jahren u.a. die Politiker<br />
Wladyslaw Bartoszewski und Klaus<br />
Wowereit, aber auch Kulturschaffende wie