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1914–2014« - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 127 / 03. 02. 2014<br />

Personalia<br />

Prof. Fritz Molden ist tot<br />

Am Morgen des 11. Jänner 2014 ist Fritz Molden in einem Krankenhaus in<br />

der Tiroler Stadt Schwaz gestorben, in das ihn seine Familie wegen einer<br />

Erkrankung während der Weihnachtsfeiertage gebracht hatte...<br />

Foto: ORF/Pammer Film/Esther Pruckner<br />

Prof. Fritz Molden bei einem der letzten Interviews für die ORF-Dokumentation<br />

»Wie wir wurden. Was wir sind. Generation <strong>Österreich</strong>.«, in der er sich an seine<br />

Mutter Paula von Preradovic erinnerte und wie sie den Text für die österreichische<br />

Bundeshymne dichtete…<br />

Fritz Molden wurde am 8. April 1924 in<br />

Wien in einen großbürgerlichen Haushalt<br />

geboren. Sein Vater, Ernst Molden, war<br />

Chefredakteur der „Neuen Freien Presse“,<br />

seine Mutter Paula Preradovic war Lyrikerin<br />

und Schriftstellerin. Sie verfaßte übrigens<br />

den Text der österreichischen Bundeshymne.<br />

Als er 14 Jahre alt war, wurde er – kurz<br />

nach dem „Anschluß“ – verhaftet, weil er<br />

sich als Mitglied des katholischen Untergrunds<br />

an Aktionen gegen das NS-Regime<br />

beteiligte, und das sollte nicht das letzte Mal<br />

gewesen sein. Schließlich, als er wehrtauglich<br />

war, versetzte man ihn zu einem Strafbataillon<br />

an der russischen Ostfront. Es gelang<br />

ihm die Flucht und er lebte anschließend bei<br />

den Partisanen im Apennin. Von dort gelangte<br />

er in die Schweiz, wo er Mittelsmann zwischen<br />

der österreichischen Widerstandsbewegung<br />

O5 und den Alliierten fungierte – ab<br />

1944 im Rang eines Verbindungsoffiziers,<br />

wofür ihm drei Jahre später, 1947, mit der<br />

„Medal of Freedom“ gedankt wurde.<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

begann Fritz Molden seine beeindruckende<br />

Karriere als Sekretär von Außenminister Karl<br />

Gruber, für den er auch die Pressearbeit erledigte.<br />

Ein Jahr später, 1946, führte ihn die<br />

Funktion eines Redakteurs für die von seinem<br />

Vater wiedergegründete „Die Presse“ ins Ausland<br />

und war daraufhin als Diplomat in den<br />

USA im Informationsdienst des <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Generalkonsulates in New York tätig.<br />

Nach Wien zurückgekehrt übernahm er<br />

1950 die kaufmännischen Agenden der<br />

„Presse“ und gründete im selben Jahr das<br />

Magazin „Wochenpresse“. Dann folgte die<br />

Gründung der Boulevard-Zeitung „Express“<br />

gemeinsam mit dem späteren ORF-Generaldirektor<br />

Gerd Bacher und wurde, nach dem<br />

Kauf des Wiener Wochenblatts „WiWo“, als<br />

34jähriger der größte und wichtigste Zeitungsherausgeber<br />

des Landes und erreichte<br />

Marktanteile von bis zu 28 Prozent.<br />

Sein Interesse für die Autonomiebewegung<br />

in Südtirol führte so weit, daß er bis<br />

1960 als Mitglied des Politischen Komitees<br />

des Befreiungsausschusses Südtirol verhandelte.<br />

Bereits in den 80er-Jahren setzte sich<br />

Molden als Präsident des Auslandsösterreicherwerks<br />

ebenso für eine Erleichterung im<br />

Staatsbürgerschaftsrecht ein – vor allem was<br />

die Doppelstaatsbürgerschaft anbelangte –<br />

und machte sich für die Einführung der<br />

Briefwahl für AuslandsösterreicherInnen<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

92<br />

stark – das aber dann noch viele Jahre auf<br />

sich warten ließ...<br />

Mit seinem eigenen Buchverlag, der neben<br />

Memoiren und Sachbüchern auch einige<br />

Bestseller namhafter Autoren auf den Markt

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