1914–2014« - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 127 / 03. 02. 2014<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
9<br />
Bürgerrechte: Schutz in<br />
Zeiten der Wirtschaftskrise<br />
Seit dem Jahr 2009 hat sich das Parlament dafür eingesetzt,<br />
daß alle EinwohnerInnen der EU dieselben Grundrechte und dieselben<br />
Freiheiten genießen. Das EU-Parlament hat stets betont,<br />
daß die Wirtschafts- und Finanzkrise nicht als Ausrede dafür<br />
mißbraucht werden darf, diese Freiheiten einzuschränken.<br />
Das Parlament hat dazu beigetragen, Kinder und Gewaltopfer<br />
besser zu schützen, und strengere strafrechtliche Sanktionen in<br />
ganz Europa gefordert.<br />
Es hat sich für eine umfassende Überarbeitung der Datenschutzvorschriften<br />
zum Schutz der Privatsphäre eingesetzt, sowie<br />
dafür, daß Internetunternehmen ihre Kunden informieren müssen,<br />
wenn Regierungen aus Drittländern nach deren Daten verlangen.<br />
Die Abgeordneten haben ebenfalls eine Untersuchung<br />
der Programme zur Überwachung europäischer Bürger durch die<br />
USA und einige EU-Länder durchgesetzt.<br />
Das Parlament erzwang Änderungen der Abkommen mit den<br />
USA zur Übermittlung von Fluggastdaten und Bankdaten und<br />
lehnte das Abkommen zur Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie<br />
(ACTA) wegen möglicher Einschränkungen der<br />
Privatsphäre und der Freiheit des Internets ab.<br />
Ein wichtiger Erfolg war die Erweiterung von Grundrechten.<br />
AsylbewerberInnen muß so z.B. eine angemessene Unterkunft<br />
und ärztliche Versorgung garantiert werden. EU-Länder, in die<br />
besonders viele Asylbewerber kommen, erhalten Unterstützung.<br />
Besserer Opferschutz<br />
Während der Legislaturperiode verschärften die Abgeordneten<br />
die EU-Gesetze zur Bekämpfung des sexuellen Mißbrauchs<br />
von Kindern und der Kinderpornographie, des Menschenhandels<br />
und zum europaweiten Schutz von Verbrechensopfern.<br />
Schutz für Kinder im Internet<br />
Das Parlament drängte auf EU-weit geltende Regeln zur<br />
Prävention von Online-Mißbrauch, zur Strafverfolgung von Tätern<br />
und zum Schutz von Opfern im Kindesalter. Kinderschänder<br />
und Betrachter von kinderpornographischen Bildern im Internet<br />
müssen aufgrund der von den Abgeordneten unterstützten neuen<br />
Regeln mit drastischen Strafen rechnen. Dem Parlament gelang<br />
es in seinen Verhandlungen mit den nationalen Regierungen, die<br />
sofortige Entfernung von Webseiten durchzusetzen, die sich auf<br />
Servern in ihrem Hoheitsgebiet befinden und Kinderpornographie<br />
enthalten oder verbreiten.<br />
Bekämpfung des Menschenhandels<br />
Menschenhändler werden durch die vom EP durchgesetzten<br />
Regelungen strenger bestraft. Diese Vorschriften gelten für den<br />
Menschenhandel in der Sexindustrie oder die Ausbeutung von<br />
Arbeitskräften, etwa in der Bauindustrie, im Agrarsektor oder im<br />
häuslichen Bereich. Durch die Bemühungen der Abgeordneten<br />
stehen den Opfern jetzt besserer Schutz und mehr Unterstützung<br />
zu, wie beispielsweise Unterbringung, Beratung und medizinische<br />
Behandlung.<br />
EU-weiter Schutz für Kriminalitätsopfer<br />
In allen Mitgliedsstaaten bestehen Maßnahmen zum Schutz<br />
von Verbrechensopfern vor Angreifern. Sie verlieren jedoch der-<br />
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