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1914–2014« - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 127 / 03. 02. 2014<br />

Innenpolitik<br />

Burgenland sitzt Bundesrat und<br />

Landeshauptleutekonferenz vor<br />

Bundesratspräsident Lampel erfreut über »klares Bekenntnis zum Bundesrat«<br />

Mit Jahreswechsel ging der Vorsitz der<br />

Landeshauptleutekonferenz von Wien<br />

an das Burgenland. Im Rahmen einer Feier<br />

im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses<br />

übergab Wiens Landeshauptmann<br />

Michael Häupl am 23. Jänner den Vorsitz<br />

offiziell an den Landeshauptmann des Burgenlandes,<br />

Hans Niessl. Der Vorsitz zwischen<br />

den Ländern wechselt alle sechs Monate<br />

nach alphabetischer Reihenfolge, parallel<br />

zum Wechsel der Bundesratspräsidenten.<br />

So waren auch der scheidende Präsident des<br />

Bundesrates, Reinhard Todt, sowie dessen<br />

Nachfolger, Michael Lampel, unter den vielen<br />

prominenten Gästen der Veranstaltung.<br />

Michael Häupl und Hans Niessl sprachen<br />

einander den Dank für die gute Zusammenarbeit<br />

aus. „Bei der Landeshauptleutekonferenz<br />

spielt Parteipolitik nur eine geringe<br />

Rolle, die Interessen der Länder stehen im<br />

Vordergrund“, betonte Häupl. Nur durch die<br />

konstruktive Zusammenarbeit könnten einstimmige<br />

Beschlüsse erarbeitet werden. In<br />

diesem Zusammenhang sprach sich Häupl<br />

für eine regionale bürgernahe Politik und damit<br />

für den Föderalismus aus. Vor diesem<br />

Hintergrund brauche es auch eine Aufwertung<br />

des <strong>Österreich</strong>ischen Bundesrates, etwa<br />

durch die Einräumung eines Vetorechts beim<br />

Finanzausgleichsgesetz. „Von einer Abschaffung<br />

des Bundesrates habe ich noch nie viel<br />

gehalten“, stellte der Bürgermeister klar.<br />

Für Hans Niessl war die Übernahme des<br />

Vorsitzes im Wiener Rathaus etwas Besonderes,<br />

„denn diese Länder verbinde sehr<br />

viel“. Die Verbindung sei nicht nur verbal,<br />

sondern real und werde auch gelebt. Gemeinsam<br />

würden wichtige Impulse gesetzt.<br />

Die Zusammenarbeit bei Centrope, Vienna<br />

Region und der Donauraum-Strategie nannte<br />

er als Beispiele. Als Schwerpunkt der Landeshauptleutekonferenz<br />

unter dem Vorsitz<br />

des Burgenlandes nannte Niessl u.a. Maßnahmen<br />

gegen die Arbeitslosigkeit, im Besonderen<br />

auf die Jugend bezogen. Auch er<br />

unterstrich die Wichtigkeit des Subsidiaritätsprinzips<br />

und des <strong>Österreich</strong>ischen Bundesrates.<br />

Der neue Bundesratspräsident Michael<br />

Lampel zeigte sich erfreut über das „klare<br />

Bekenntnis, das die Landeshauptleute von<br />

Foto: media wien<br />

v.l.: Landeshauptmann Michael Häupl, der scheidende Bundesratspräsident<br />

Reinhard Todt, Nachfolger Michael Lampel und Landeshauptmann Hans Niessl<br />

Wien und dem Burgenland in ihren Ansprachen<br />

zum Bundesrat geäußert haben“.<br />

Als Vorsitzender der Länderkammer werde<br />

er sich vehement für eine Modernisierung,<br />

Aufwertung und Stärkung des Bundesrats<br />

einsetzen.<br />

„Der heutige Tag ist ein besonderer Tag<br />

für das Burgenland und er ist auch für mich<br />

persönlich ein ganz besonderer Tag. Denn<br />

ich erachte es als große Ehre und Auszeichnung,<br />

in diesem Halbjahr für das Land Burgenland<br />

den Vorsitz im Bundesrat innehaben<br />

zu dürfen“, so Lampel beim Festakt. Er bedankte<br />

sich bei seinem Vorgänger im Amt,<br />

Bundesrat Reinhard Todt, für die engagierte<br />

Vorsitzführung im zweiten Halbjahr 2013.<br />

Als einen inhaltlichen Schwerpunkt, den er<br />

setzen wolle, nannte Lampel das Thema<br />

Energiewende: „Das Burgenland gilt in diesem<br />

Bereich als eine Modellregion. 2013 ist<br />

dem Land die Energiewende bei der Stromversorgung<br />

gelungen. Und ich sehe in der<br />

Energiewende eine Notwendigkeit für den<br />

Klima- und Umweltschutz, aber auch als<br />

Chance für eine nachhaltige wirtschaftliche<br />

Entwicklung und neue Arbeitsplätze.“<br />

Besonders erfreut zeigte sich Lampel<br />

über die Aussagen von Bürgermeister<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

57<br />

Michael Häupl und Landeshauptmann Hans<br />

Niessl, die sich für eine Aufwertung des Bundesrates<br />

ausgesprochen haben. „Der Bundesrat<br />

sollte mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet<br />

werden, zum Beispiel mit einem<br />

echten Vetorecht bei Gesetzen, die finanzielle<br />

Angelegenheiten der Länder betreffen“, so<br />

Lampel. Er verwies zudem auf das Arbeitsprogramm<br />

der Bundesregierung, in dem<br />

auch als Ziel formuliert sei, daß „der Bundesrat<br />

in seinen Aufgaben gestärkt“ wird.<br />

Reformideen müßten in der geplanten Föderalismus-Reformkommission<br />

diskutiert werden.<br />

Bevor die Frage der Zusammensetzung<br />

des Bundesrates auf der Tagesordnung stehe,<br />

müßten die Kompetenzen und die Aufgabenverteilung<br />

geklärt werden. Der Bundesratspräsident<br />

betonte auch die Bedeutung<br />

des Bundesrates als Europakammer. Was die<br />

Aktivitäten in bezug auf die EU-Gesetzgebung<br />

betrifft, liege der österreichische<br />

Bundesrat in einem Ranking von 39 parlamentarischen<br />

Kammern in der EU auf dem<br />

ausgezeichneten zweiten Platz. Lampel: „Ich<br />

bekenne mich zu Reformen, ich bekenne mich<br />

zu einem modernen Föderalismus. Föderalismus<br />

bedeutet Vielfalt, Nähe zu den Bürgerinnen<br />

und Bürgern.“ Und er verwies auf

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