15.09.2014 Aufrufe

1914–2014« - Österreich Journal

1914–2014« - Österreich Journal

1914–2014« - Österreich Journal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 127 / 03. 02. 2014<br />

<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />

28<br />

Foto: Parlamentsdirektion / HBF / Harald Minich<br />

Im Parlament – linke Bildhälfte: <strong>Österreich</strong>ische Delegation mit Nationalratspräsidentin<br />

Barbara Prammer – rechte Bildhälfte: Südtiroler Delegation mit dem Südtiroler<br />

Landeshauptmann Arno Kompatscher im Hohen Haus am Ring<br />

Zur Sprache kam zudem die Frage der Bürgerbeteiligung<br />

und das anstehende Referendum<br />

zur Direkten Demokratie. Und auch<br />

eine mögliche Doppelstaatsbürgerschaft der<br />

Südtiroler wurde heute angesprochen. Auch<br />

in dieser Frage, so war man sich einig, wolle<br />

man im Gespräch bleiben.<br />

Besuch im Hohen Haus am Ring<br />

Südtirols Dankbarkeit <strong>Österreich</strong> gegenüber<br />

hat Landeshauptmann Arno Kompatscher<br />

im österreichischen Nationalrat unterstrichen:<br />

„Wir haben <strong>Österreich</strong> viel zu verdanken,<br />

dies sollte an dieser Stelle klar und<br />

deutlich betont werden“, so Kompatscher<br />

bei seinem Antrittsbesuch bei Nationalratspräsidentin<br />

Barbara Prammer und den parlamentarischen<br />

Vertretern aller Parteien.<br />

Prammer machte klar, daß die besondere<br />

Rolle, die <strong>Österreich</strong> für Südtirol spiele, allen<br />

bewußt sei. Auch deshalb gebe es im Parlament<br />

in Wien einen eigenen Unterausschuß,<br />

der sich mit Südtirol und dessen Entwicklung<br />

befasse. Und nicht zuletzt deshalb waren<br />

beim Antrittsbesuch Kompatschers im<br />

Nationalrat auch die Vertreter aller Parteien<br />

zugegen, um sich über die neuesten Entwicklungen<br />

in und um Südtirol informieren<br />

zu lassen. „Ich habe bei dieser Gelegenheit<br />

unterstrichen, daß in Italien ein verstärkter<br />

Trend hin zu mehr Zentralismus spürbar sei,<br />

wir aber weiter den Weg eines Ausbaus der<br />

Autonomie beschreiten wollen, auf dem wir<br />

mehr Eigenständigkeit für unser Land erreichen<br />

wollen“, so der Landeshauptmann.<br />

Besonderes Interesse zeigten die Vertreter<br />

des Nationalrats auch an der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung Südtirols und die<br />

Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf<br />

Foto: BMLFUW / Bernhard Kern<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Unternehmen und Arbeitsmarkt. „Es ist klar,<br />

daß die Krise auch an uns nicht spurlos vorüber<br />

gegangen ist und einige Unternehmen<br />

mit deren Folgen zu kämpfen haben“, so<br />

Kompatscher. „Gleichzeitig zeigen uns die<br />

Daten aber auch, daß wir vergleichsweise<br />

gut dastehen und sich unser ganzes Wirtschaftssystem<br />

auch in der Krise bewährt<br />

hat“, betonte der Landeshauptmann, der der<br />

Parlamentsspitze in diesem Zusammenhang<br />

auch die Zielrichtung der Landesregierung<br />

hin zu Entlastungen von Familien und Unternehmen<br />

vorgestellt hat.<br />

Auf den Tisch kam auch das Thema einer<br />

Makroregion Alpen, die neue Perspektiven<br />

einer Zusammenarbeit über die Ländergrenzen<br />

hinweg eröffne. „Die Zusammenarbeit<br />

im europäischen Geist hat uns stets weitergebracht<br />

und die Grenzen in all den Jahren<br />

weniger spürbar gemacht“, Kompatscher.<br />

Im Landwirtschaftsund<br />

Umweltministerium<br />

Arno Kompatscher war am 28. Jänner<br />

auch zu Gast bei Landwirtschafts- und Umweltminister<br />

Andrä Rupprechter. Im Mittelpunkt<br />

des Arbeitsgesprächs stand das Thema<br />

Europa. „Die Europaregion Tirol-Südtirol-<br />

Trentino ist ein Vorbild für die regionale Zusammenarbeit<br />

in der Europäischen Union“,<br />

betonte Rupprechter. Die beiden wollen die<br />

Achse Südtirol und <strong>Österreich</strong> in Europa<br />

stärken.<br />

Begleitet wurde Kompatscher vom Tiroler<br />

Landeshauptmann Günter Platter. Der Minister<br />

sicherte den Landeshauptleuten seine<br />

Unterstützung beim Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention<br />

zu, denn ein Zusatz Italiens<br />

könnte ein Schlupfloch für den Bau neuer<br />

Transitschneisen durch die Alpen eröffnen.<br />

<strong>Österreich</strong> setzt auf den Dialog mit Italien.<br />

Für den Fall, daß es keine Einigung gibt,<br />

wird ein offizieller Einspruch gegen den italienischen<br />

Zusatz – in Abstimmung mit<br />

Deutschland – vorbereitet.<br />

Die ländliche Entwicklung war ein weiteres<br />

Thema des Treffens. Kompatscher und<br />

Rupprechter wollen Allianzen suchen, um die<br />

Interessen der Berglandwirtschaft zu wahren.<br />

Die Makroregionale Strategie für den<br />

Alpenraum, die derzeit vorbereitet wird, werten<br />

beide als Chance, in Brüssel besser gehört<br />

zu werden. Rupprechter: „Die Bauern in<br />

den alpinen Gebieten brauchen besondere<br />

Unterstützung. Gemeinsam können wir ihre<br />

Anliegen wesentlich besser vertreten.“ •<br />

Umwelt- und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (2.v.r.) traf sich mit LH<br />

Günther Platter (2.v.l.) und dem Südtiroler LH Arno Kompatscher (r.) sowie<br />

Nationalratspräsident a.D. Andreas Kohl (l.) zu einem Arbeitsgespräch.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!