1914–2014« - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 127 / 03. 02. 2014<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
17<br />
Europa und der Welt vorstellt: „Ein Ziel der<br />
Außenpolitik sollte sein, daß unserem Land<br />
ein bißchen mehr Gewicht zukommt, als es<br />
vielleicht unserer Größe nach zustehen<br />
würde“, so Kurz, der beispielsweise in der<br />
Menschenrechtspolitik deutliche Akzente<br />
setzen will.<br />
Ashton sagte, sie würde in ihren Bemühungen<br />
zur Annäherung zwischen Belgrad<br />
und Pristina auf die Unterstützung <strong>Österreich</strong>s<br />
bauen. „Ich habe vereinbart, daß eine<br />
meiner ersten größeren Reisen neben den<br />
bilateralen Antrittsbesuchen nach Serbien<br />
und Kosovo sein wird“, sagte Kurz im Rahmen<br />
einer Pressekonferenz vor österreichischen<br />
<strong>Journal</strong>istInnen. Mit diesem Besuch<br />
möchte er ein „Signal der Wertschätzung<br />
und Gesprächsbereitschaft“ gegenüber Belgrad<br />
und Pristina geben. Ashton habe, wie<br />
Kurz sagte, den Westbalkan-Schwerpunkt in<br />
der österreichischen Außenpolitik „sehr freudig<br />
zur Kenntnis genommen“. Nach diesem<br />
Treffen soll Ashton in einem Eintrag auf<br />
„Twitter“ „als großartig“ bezeichnet haben.<br />
Kurz sieht, wie er erklärte, „<strong>Österreich</strong><br />
als aktiven Teilhaber innerhalb der EU“ und<br />
er wolle die Rolle <strong>Österreich</strong>s mit Aktivitäten<br />
in Nischenbereichen wie dem Westbalkan<br />
oder Menschenrechtsfragen stärken.<br />
Sein junges Alter sieht der neue Außenminister<br />
auch als Chance, denn so könne er<br />
auch auf <strong>Österreich</strong>s Anliegen aufmerksam<br />
machen, einen „jungen Blickwinkel“ in die<br />
EU-Politik bringen und Themen wie Teilhabe<br />
und Transparenz ansprechen immerhin<br />
ist er Europas jüngster Außenminister.<br />
Foto: BMeiA / Minoritenplatz 8 / Dragan Tatic<br />
Gemeinsame Pressekonferenz von Außenminister Sebastian Kurz mit seinem<br />
deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier in Berlin<br />
In einem vereinten Europa Partnerschaft<br />
mit Südtirol weiter ausbauen<br />
Außenminister Sebastian Kurz gratulierte<br />
dem am 9. Jänner gewählten neuen Landeshauptmann<br />
Arno Kompatscher und dankte<br />
zugleich dem scheidenden: „Landeshauptmann<br />
Durnwalder hat fast 25 Jahren die<br />
Geschicke Südtirols gelenkt. Er kann mit<br />
Stolz sagen, daß Südtirol dank seines Einsatzes<br />
und seiner Visionen zu einer der wirtschaftlich<br />
und kulturell stärksten Regionen<br />
Europas wurde“, so Kurz, der sich darüber<br />
freut, daß <strong>Österreich</strong> und Südtirol heute<br />
Partner auf Augenhöhe im vereinten Europa<br />
sind. Der Außenminister hofft, daß Luis<br />
Durnwalder auch in Zukunft <strong>Österreich</strong> verbunden<br />
bleibt und seine Erfahrung – wenn<br />
auch in anderer Form – einbringen wird,<br />
etwa im Rahmen der Europaregion Tirol-<br />
Südtirol-Trentino.<br />
Der neue Südtiroler Landeshauptmann<br />
Arno Kompatscher wurde als Spitzenkandidat<br />
der Südtiroler Volkspartei bei den<br />
Landtagswahlen vom 27. Oktober 2013 mit<br />
81.107 Vorzugsstimmen mit einem beeindruckenden<br />
Vertrauensvorschuß ausgestattet.<br />
„Nun gilt es, die Stärken Südtirols weiter<br />
auszubauen und dabei die gesamte Südtiroler<br />
Bevölkerung mitzunehmen. Dies gilt<br />
auch für die Südtirol-Autonomie, die es an<br />
die sich ändernden Rahmenbedingungen<br />
anzupassen und dynamisch weiterzuentwickeln<br />
gilt. Die Republik <strong>Österreich</strong> ist und<br />
bleibt dabei ein verläßlicher Partner Südtirols“,<br />
betonte Kurz.<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
<strong>Österreich</strong> übernimmt den Vorsitz<br />
des Wirtschafts- und Sozialrates<br />
der Vereinten Nationen<br />
„Ich gratuliere Botschafter Martin Sajdik<br />
sehr herzlich zu seiner neuen Funktion.<br />
Seine Wahl ist ist ein Ausdruck des großen<br />
Ansehens und Vertrauens, das <strong>Österreich</strong> im<br />
Rahmen der Vereinten Nationen genießt“<br />
freut sich Außenminister Sebastian Kurz anläßlich<br />
der einstimmigen Wahl des Ständigen<br />
Vertreters <strong>Österreich</strong>s bei den Vereinten<br />
Nationen zum neuen Vorsitzenden des UN<br />
Wirtschafts- und Sozialrates (ECOSOC) am<br />
14. Jänner.<br />
Der ECOSOC hat als eines der sechs UN-<br />
Charterorgane die Aufgabe, die wirtschaftliche<br />
und soziale Entwicklung voranzutreiben.<br />
In diesem Gremium werden die ersten<br />
Weichenstellungen zur post-2015 Agenda,<br />
die Fragen der nachhaltigen Entwicklung,<br />
des Nachfolgeinstruments der Millenniums-<br />
Entwicklungsziele und der Entwicklungsfinanzierung<br />
umfassen soll, erfolgen. „<strong>Österreich</strong><br />
wird daher Akzente setzen können<br />
und auf eine post-2015 Agenda drängen, die<br />
einen menschenrechtsbasierten Ansatz verfolgt.<br />
Ich werde mich besonders für die Themen<br />
nachhaltige Energie und Jugend einsetzen,<br />
um diese wichtigen zukunftsweisenden<br />
Bereiche vermehrt in die Aufmerksamkeit<br />
der internationalen Gemeinschaft zu rücken“,<br />
führte Außenminister Kurz aus.<br />
„<strong>Österreich</strong> übernimmt diese Funktion in<br />
einer entscheidenden Phase zur Gestaltung<br />
der post-2015 Agenda“ so Kurz weiter. Die<br />
weiteren Überlegungen werden vor allem im<br />
neu gegründeten „High Level Political<br />
Forum“ erfolgen, das in diesem Jahr erstmals<br />
unter Schirmherrschaft des ECOSOC<br />
zusammentrifft. Der Beteiligung der Zivilgesellschaft<br />
wird ein großer Stellenwert eingeräumt,<br />
welche die Möglichkeit erhält, sich<br />
aktiv einzubringen. Unter österreichischer<br />
Präsidentschaft wird überdies die im September<br />
beschlossene Reform des ECOSOC<br />
umgesetzt werden und die Zusammenarbeit<br />
des ECOSOC mit anderen UN-Organisationen<br />
und Institutionen, wie beispielsweise<br />
WHO, ILO, UNCTAD, FAO, WFP gestärkt<br />
werden.<br />
Berlin, Bratislava, Zürich<br />
Die gemeinsame Pressekonferenz von<br />
Außenminister Sebastian Kurz mit seinem<br />
deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier<br />
im Auswärtigen Amt in Berlin am 15.<br />
Jänner verlief demonstrativ harmonisch.<br />
Hauptthema des vorangegangenen Gesprächs<br />
war die Integration der Länder des Westbalkans<br />
in die Europäische Union – die Kurz<br />
ein großes Anliegen ist: „Wir haben starkes<br />
Interesse an der Integration der Westbalkanländer“,<br />
so Kurz, der dies auch zuvor schon<br />
bei seinen Aufenthalten in Zagreb und Brüssel<br />
verdeutlicht hatte. „Die ganze Region<br />
braucht Perspektiven“, so Kurz, der aber<br />
klarmachte, daß es für Serbien, Montenegro,<br />
Mazedonien, den Kosovo oder auch Alba-