Prozessrechentechnik - Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland ...
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3.5. Differenzengleichungen 41<br />
chungen zur exakten Lösung ergeben. In der allgemeinen Praxis werden diese Anfangswerte jedoch mit Nullen<br />
vorbelegt. Zur Programmierung von (191) nach Bild 49 ist folgende Reihenfolge pro Abtastschritt unbedingt<br />
einzuhalten:<br />
Schritt 1: Schieben der Werte u k und v k rechts. Mit 1/z wird dieses durch die Laufzeit eines Abtastschrittes angedeutet.<br />
Schritt 2: Eintragen der aktuellen Eingangsgröße u(k).<br />
Schritt 3: Berechnen und Eintragen des aktuellen v(k) nach Bild 49 oder nach (194).<br />
Die Bestimmung der Filterparameter a i und b i soll in den nächsten zwei Abschnitten 3.6 und 3.7 beschrieben<br />
werden; in Abschnitt 3.6 mit Hilfe einer Transformation der Übertragungsfunktion G(p) und in Abschnitt 3.7<br />
anhand mathematischer und physikalischer Gleichungen.<br />
3.5.4. Stabilität von Differenzengleichungen für rationale Übertragungsglieder<br />
Über Stabilität von linearen DGLn mit konstanten Koeffizienten (LZI-linear-zeitinvariante Systeme) wurde in<br />
Abschnitt 2.5.2 berichtet. Danach lautete die Stabilitätsbedingung:<br />
alle k = 1 ... n Re(p oK ) < 0 => Stabilität (Kopie 110)<br />
Alle Nullstellen des Nennerpolynoms p ok der Übertragungsfunktion in p (gleich der Eigenwerte � k der Lösung der<br />
zugehörigen homogenen DGL) müssen in der linken Halbebene der komplexen Polebene liegen.<br />
Auch Differenzengleichungen können stabil oder instabil sein. DGLn können in Differenzengleichungen gewandelt<br />
werden und umgekehrt. Der Übergang von DGLn auf Differenzengleichen kann auch mit Hilfe der Übertragungsfunktion<br />
erfolgen. Dabei wurde die Laplace Variable p durch z ersetzt:<br />
T*p<br />
z = e (Kopie 150)<br />
Betrachtet man die komplexe Polebene in p, kann die gesamte Ebene in eine z-Ebene abgebildet werden, siehe Bild<br />
50. Dieses ist eine Abbildung einer komplexen Ebene auf eine andere komplexe Ebene. Die Abbildung (150) ist<br />
auch noch ein Sonderfall: Rechte Winkel bleiben erhalten. Der Mathematiker nennt diese Abbildungsart “konforme<br />
Abbildungen”. Der Stabilitätsrand in p, die imaginäre Achse, wird bei einem Realteil von Null mit (150) auf<br />
den Einheitskreis abgebildet. Nach (150) ergeben negative Realteile Beträge kleiner eines. Damit wird die linke<br />
Halbebene der p-Ebene auf das Innere des Einheitskreises abgebildet. Die Nullstellen des Nennerpolynoms von<br />
(193) sind entscheidend für die Stabilität. Liegen alle Nullstellen der Übertragungsfunktion in z im Einheitskreis,<br />
ist die Differenzengleichung stabil.<br />
i = 1 ... n => Stabilität (195)<br />
Bild 50: Konforme Abbildung der p- auf die z-Ebene,<br />
Stabilität in der linken p-Ebene bzw. innerhalb des z-Einheitskreises,<br />
Stabilität: p 3, p 4, p7 bzw. z 3, z 4, z7<br />
Stabilitätsgrenze: p 1, p2 bzw. z 1, z2<br />
Instabilität: p , p , p bzw. z , z , z<br />
5 6 8 5 6 8<br />
Version 1.3 25.02.2005, 8.47 Uhr D:\Vorl\PRT\PRT_Skript_WS_04_05.wpd