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Prozessrechentechnik - Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland ...

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4.1. Regelung einer PT1-Strecke mit digitalem I-Regler 59<br />

4.1.4. Bestimmung der Parameter für einen digitalen Regler<br />

Nach Tabelle 13 (Abschnitt 3.7.2.4) ergeben sich die digitalen Reglerkoeffizienten mit der bilinearen Tranformation<br />

zu:<br />

a 1 = -1 (258)<br />

Die Differenzengleichung lautet:<br />

v(k) = - a 1*v(k-1) + b 0*u(k) + b 1*u(k-1)<br />

(Kopie, 204)<br />

Die Integrierzeiten (256/257) sind schon aus dem letzten Abschnitt 4.1.3 bekannt. Für die Ermittlung der<br />

Parameterwerte des digitalen Reglers muss noch die Abtastzeit T festgelegt werden.<br />

Die analoge Reglerstruktur nach Bild 64 wird umgesetzt in eine digitale Struktur für den Regler nach (258), (204)<br />

bzw. Bild 60. Weil dieses Beispiel als Einführung lediglich das Prinzip der Vorgehensweise beim Entwurf<br />

quasikontinuierlicher Regelungen zeigt, wurde auf ein Anti-Aliasing-Filter verzichtet. Dieses ist in diesem Beispiel<br />

möglich, weil die Regelgröße x hier eine Zustandsgröße darstellt und bei der Simulation keine höherfrequenten<br />

Störgrößen vorhanden sind.<br />

Die Abtastzeit wird in diesem Beispiel zehnmal kleiner als die dominierde Zeitkonstante des geschlossenen<br />

Regelkreises gewählt. Im Folgenden wird erläutert, wie diese dominierende Verzögerungszeit des geschlossen<br />

Regelkreises ermittelt werden kann: Bekanntlich ist die Kennkreisfrequenz � 0 bei einem System zweiter Ordnung<br />

ein Maß für die Schnelligkeit des Systems, s. Abschnitt 2.5.2, [2]. Im aperiodischen Grenzfall (� = 1) entspricht �0<br />

der inversen Zeitkonstanten; bei nicht zu kleinen Dämpfungsgraden kann dies als Näherung für die dominierende<br />

Verzögerungszeit gelten:<br />

- Dominierende Zeitkonstante (259)<br />

Mit dem Entwurf der kontinuierliche Regelung in Abschnitt 2.5.3 erhält man � 0 aus (121) und (122):<br />

Aus (260) und (259) ergibt sich die dominierde Zeitkonstante des geschlossenen Regelkreises zu:<br />

T Dz = 2*�*(T e + T/2) (261)<br />

Die Abtastzeit wird 1/10 der dominierden Zeitkonstante (261) gewählt:<br />

Für die gewählten Dämpfungen ergeben daraus folgende Abtastzeiten:<br />

� 1 = 0.7071 T = 0.2*0.7071*0.5 s = 0.0707 s (263)<br />

� = 1.0 T = 0.2*1*0.5 s = 0.1 s (264)<br />

2<br />

Mit (258), (263), (264) und (256/257) werden die Parameterwerte des digitalen Reglers berechnet:<br />

� 1 = 0.707 a 1 = -1 (265)<br />

� 2 = 1.0 a 1 = -1 (266)<br />

4.1.5. Simulationsergebnisse<br />

Die Ergebnisse der Simulation der quasikontinuierlichen Regelung mit den gefundenen Parameterwerten für das<br />

Verhalten des geschlossenen Kreises mit den zwei gewählten Dämpfungsgraden und der Wahl verschiedener<br />

Abtastzeiten werden im Bild 65 gezeigt. Bilder 65 a, c, e, g zeigen die Ergebnisse für Dämpfungsgrad � 2 = 1.0,<br />

Bilder 65 b, d, f, h bei � 2 = 0.707. Die Abtastzeiten wurden dabei von T=T Dz/10 bis T=T Dz vergrößert. Bis zur<br />

Abtastzeit T Dz/4 erhält man in diesem Beispiel noch relativ gute Ergebnisse. T=T Dz verletzt das Shannon-Theorem,<br />

dies wird durch die Ergebnisse in den Bildern 65g und 65h bestätigt.<br />

Version 1.3 25.02.2005, 8.47 Uhr D:\Vorl\PRT\PRT_Skript_WS_04_05.wpd<br />

(260)<br />

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