SpraWISSImo - HfH - Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik ...
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Bachelorthese <strong>SpraWISSImo</strong> J.S. Wieland/C.Hanser<br />
2.1 Spracherwerbstheoretischer Hintergrund<br />
2.1.1 Spracherwerbsstand von drei- bis vierjährigen Kindern<br />
Folgende Unterkapitel setzen sich mit dem Spracherwerb auf den verschiedenen<br />
sprachlichen Ebenen auseinander. Die Autorinnen setzen voraus, dass die Leserin<br />
bereits über ein fundiertes Wissen zum Thema Spracherwerb verfügt. Das Kapitel ist<br />
als eine Zusammenfassung zu verstehen, welche theoretische Hintergründe kurz<br />
darstellt.<br />
2.1.1.1 Phonetisch-phonologische Ebene<br />
Kinder im Alter von drei Jahren haben die meisten phonologischen Prozesse überwunden.<br />
Prozesse wie die Reduktion von Mehrfachkonsonanz und die Alveolarisierung<br />
gelten als Prozesse, welche eher länger anhalten können und somit bei dreijährigen<br />
Kindern durchaus noch zu beobachten sind (vgl. Hacker, 2002, S. 13-27).<br />
Ein drei- bis vierjähriges Kind „hat ... die wesentlichen Grundlagen der Lautsprache<br />
erworben. Es verfügt über phonologisches Wissen, das die wesentlichen Eigenschaften<br />
und Regelhaftigkeiten der Sprache umfasst“ (Hacker, 2002, S. 26). Das<br />
Lautinventar ist mehrheitlich erworben. Mehr als 75 Prozent der dreijährigen Kinder<br />
verfügen über die meisten Konsonanten des Deutschen, wobei der Phonemerwerb<br />
im Alter von vier- bis viereinhalb als vollständig abgeschlossen gilt (vgl. Böhme,<br />
2003, S. 27-28).<br />
2.1.1.2 Semantisch-lexikalische Ebene<br />
Laut Dittmann (2006) verfügt ein zweieinhalb Jahre altes Kind durchschnittlich über<br />
mehr als 500 Wörter. Zur Wortschatzentwicklung ab zweieinhalb Jahren gibt es keine<br />
vollständige und fundierte Dokumentationen, weshalb es nicht sinnvoll ist, die weitere<br />
Entwicklung zu beschreiben (vgl. Dittmann, 2006, S. 45-52). Böhme (2003) ist der<br />
Meinung, dass ein Kind während der Satzentwicklung im vierten Lebensjahr seinen<br />
Wortschatz schnell vergrössert. So gibt er an, dass ein dreijähriges Kind rund 1000<br />
Wörter, ein vierjähriges Kind 2000 Wörter produzieren kann (vgl. Böhme, 2003, S.<br />
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