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19. § 107 GWB - Einleitung, Antrag - Oeffentliche Auftraege

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: <strong>19.</strong>04.2010<br />

2980<br />

2981<br />

Die Rüge muss keine detaillierte rechtliche Würdigung enthalten, sie darf aber andererseits<br />

nicht völlig pauschal und undifferenziert sein (OLG Düsseldorf, B. v. 23.01.2008 - Az.:<br />

VII - Verg 36/07; OLG Frankfurt, B. v. 08.12.2009 - Az.: 11 Verg 6/09; OLG München, B. v.<br />

07.08.2007 - Az.: Verg 08/07, B. v. 02.08.2007 - Az.: Verg 07/07; OLG Naumburg, B. v.<br />

14.12.2004 - Az.: 1 Verg 17/04; VK Brandenburg, B. v. 17.12.2009 - Az.: VK 21/09; B. v.<br />

12.11.2008 - Az.: VK 35/08; B. v. 07.04.2008 - Az.: VK 7/08; 3. VK Bund, B. v. 08.01.2010<br />

- Az.: VK 3 – 229/09; VK Niedersachsen, B. v. 08.01.2010 - Az.: VgK-68/2009; VK<br />

Nordbayern, B. v. 30.11.2009 - Az.: 21.VK - 3194 - 41/09; B. v. 30.11.2009 - Az.: 21.VK -<br />

3194 - 40/09; VK Südbayern, B. v. 29.07.2009 - Az.: Z3-3-3194-1-27-05/09; B. v.<br />

13.03.2009 - Az.: Z3-3-3194-1-02-01/09).<br />

An einer wirksamen Rüge fehlt es daher, wenn diese entweder objektiv nicht als solche<br />

erkennbar ist oder von der Vergabestelle nicht als solche erkannt werden konnte oder<br />

musste, wobei von der Sicht eines verständigen Dritten auszugehen ist. Eine Rüge muss klar<br />

und deutlich in der Weise formuliert sein, dass die Vergabestelle die Erklärung des Bieters<br />

unter Berücksichtigung aller Umstände als solche und als Aufforderung verstehen muss, den<br />

beanstandeten Verstoß zu beseitigen (1. VK Sachsen, B. v. 15.05.2007 - Az.: 1/SVK/028-07;<br />

B. v. 26.06.2006 – Az.: 1/SVK/071-06; B. v. 21.04.2004 - Az.: 1/SVK/029-04; VK Hessen,<br />

B. v. 17.08.2009 - Az.: 69 d VK – 25/2009; B. v. <strong>19.</strong>02.2009 - Az.: 69 d VK – 01/2009; B. v.<br />

14.12.2006 – Az.: 69 d VK 62/2006; B. v. 26.3.2003 - Az.: 69 d VK - 13/2003; VK<br />

Nordbayern, B. v. 30.11.2009 - Az.: 21.VK - 3194 - 41/09; B. v. 30.11.2009 - Az.: 21.VK -<br />

3194 - 40/09).<br />

<strong>19.</strong>5.22.3 Einzelfallbewertung und Beispiele<br />

2982<br />

2983<br />

2984<br />

Ob eine inhaltlich ausreichende Rüge vorliegt, kann jeweils nur im Einzelfall entschieden<br />

werden.<br />

Mit der Rüge, es ist kein Aspekt vorstellbar, unter dem das Angebot eines <strong>Antrag</strong>stellers nicht<br />

das wirtschaftlich günstigste ist, liegt kein zulässiger Nachprüfungsantrag vor, weil der<br />

<strong>Antrag</strong>steller damit eine Rechtsverletzung "ins Blaue hinein" geltend macht. Der<br />

Nachprüfungsantrag enthält keine hinreichenden Anhaltspunkte für den behaupteten<br />

Wertungsfehler (OLG München, B. v. 07.08.2007 - Az.: Verg 08/07; OLG Celle, B. v.<br />

08.03.2007 - Az.: 13 Verg 2/07). Dasselbe gilt, wenn der Bieter geltend macht, nach seinen<br />

Erfahrungen im Zusammenhang mit anderen Ausschreibungsverfahren gebe es auf<br />

Seiten der Bieter allgemeine Unsicherheiten im Umgang mit Verpflichtungserklärungen<br />

und es hätten sich in jüngster Zeit die Entscheidungen zur Problematik der<br />

Verpflichtungserklärungen gehäuft (VK Thüringen, B. v. 23.03.2007 - Az.: 360-4002.20-<br />

874/2007 - 002-SÖM).<br />

Der bloße Hinweis, dass es sich offenbar um ein Missverständnis handele und vorsorglich<br />

Widerspruch angemeldet werde, genügt den Rügeanforderungen nicht. Etwaige Schreiben<br />

an andere Stellen als die Vergabestelle (z.B. politische Beamte oder auch Vergabekammer)<br />

sind für die Erfüllung der Rügepflicht unbeachtlich (VK Hessen, B. v. 11.03.2004 - Az.:<br />

69 d - VK – 06/2004; 2. VK Mecklenburg-Vorpommern, B. v. 28.11.2008 - Az.: 2 VK 7/08).<br />

Es liegt auch in der Risikosphäre des Bieters, wenn er seine Rüge unpräzise und „am<br />

Thema vorbei“ formuliert und so im Ergebnis dessen eine für ihn unzureichende<br />

Reaktion auf die Rüge erhält (1. VK Sachsen, B. v. 06.04.2009 - Az.: 1/SVK/005-09).

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