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19. § 107 GWB - Einleitung, Antrag - Oeffentliche Auftraege

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: <strong>19.</strong>04.2010<br />

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Eine Frist von 7 Tagen ist insbesondere dann gerechtfertigt, wenn sich der <strong>Antrag</strong>steller<br />

zunächst an die späteren Verfahrensbevollmächtigten der Beigeladenen mit der Bitte um<br />

anwaltliche Beratung wendet, diese das Mandat aus Gründen der Interessenkollision ablehnen<br />

und der <strong>Antrag</strong>steller deshalb nicht nur einmal, sondern zwei Mal nach anwaltlichen<br />

Vertretern suchen muss (OLG Brandenburg, B. v. 20.03.2007 - Az.: Verg W 12/06). Auch<br />

die 2. VK Bund und die VK Hessen betrachten eine Rüge innerhalb von 7 Tagen (bzw. 4<br />

Arbeitstagen) noch als unverzüglich (2. VK Bund, B. v. 07.03.2008 - Az.: VK 2 – 13/08;<br />

VK Hessen, B. v. 17.10.2007 - Az.: 69 d VK – 43/2007).<br />

Die 1. VK Sachsen sieht eine Frist von 7 Tagen in einem VOF-Verfahren als unverzüglich<br />

an, wenn Recherchen zum Sachverhalt und eine rechtliche Beratung notwendig sind (1.<br />

VK Sachsen, B. v. 03.12.2004 - Az.: 1/SVK/104-04, 1/SVK/104-04G; ähnlich 3. VK Bund,<br />

B. v. 27.04.2006 - Az.: VK 3 - 21/06). Die VK Münster sieht bei einem VOF-Verfahren<br />

eine Frist von 8 Tagen noch als unverzüglich an (VK Münster, B. v. 30.03.2007 – Az.: VK<br />

04/07). Eine Rüge hinsichtlich der Aufgabenbeschreibung in einem VOF-Verfahren muss<br />

spätestens innerhalb von zwei Wochen nach Zugang der Aufgabenbeschreibung erfolgen<br />

(2. VK Brandenburg, B. v. 21.02.2007 - Az.: 2 VK 58/06).<br />

Nach Meinung der VK Brandenburg müssen dann, wenn der Bieter die Beratung eines<br />

Rechtsbeistandes für erforderlich hält, wie das bei der geringen Beteiligung und damit der<br />

sehr geringen Information der Bieter über die Entscheidungsprozesse des Auftraggebers<br />

am VOL-Verfahren gerechtfertigt ist, dem Bieter mindestens sieben Tage eingeräumt<br />

werden, um seine Rüge mitzuteilen (VK Brandenburg, B. v. 28.11.2006 - Az.: 2 VK 48/06; B.<br />

v. 10.11.2006 - Az.: 2 VK 44/06).<br />

Die VK Düsseldorf betrachtet weder sieben noch acht Tage in einem Fall als<br />

unangemessen lang, sofern dem <strong>Antrag</strong>steller zuzubilligen war, sich vorab intern über das<br />

weitere Vorgehen klar zu werden und den Beschluss der Geschäftsleitung, die sich die<br />

abschließende Entscheidung vorbehalten hatte, herbeizuführen (VK Düsseldorf, B. v.<br />

27.11.2006 - Az.: VK – 47/2006 – L).<br />

Eine Rüge, die erst sieben Kalendertage nach der Information gemäß <strong>§</strong> 101a <strong>GWB</strong> ohne<br />

Einschaltung eines Rechtsanwalts und in Kenntnis eventueller vergaberechtlicher Probleme<br />

aus einem vorausgegangenem Nachprüfungsverfahren erfolgt, ist nicht unverzüglich (VK<br />

Nordbayern, B. v. 01.02.2008 - Az.: 21.VK - 3194 - 54/07; 3. VK Saarland, B. v. 05.10.2007<br />

- Az.: 3 VK 09/2007; VK Südbayern, B. v. 16.01.2009 - Az.: Z3-3-3194-1-46-12/09).<br />

Auch die VK Düsseldorf sieht eine Rüge bei einem einfach strukturierten Sachverhalt<br />

und der Einschaltung einer Rechtsanwaltskanzlei sieben Tagen nach positiver Kenntnis<br />

des Vergabeverstoßes als nicht mehr unverzüglich an (VK Düsseldorf, B. v. <strong>19.</strong>10.2005 -<br />

Az.: VK - 29/2005 – L).<br />

Eine Rüge, die erst 7 Tage nach positiver Kenntnis erfolgt, ist verfristet und damit<br />

präkludiert (1. VK Sachsen, B. v. 29.12.2004 - Az.: 1/SVK/123-04 – ältere Entscheidung).<br />

Nach Auffassung der VK Hessen ist eine Rüge, die bei einem klaren Sachverhalt und einer<br />

eindeutigen verbindlichen Mitteilung über die Nichtberücksichtigung im weiteren<br />

Vergabeverfahren erst 8 oder 9 Arbeitstage nach Kenntnis des möglichen Verstoßes erfolgt,<br />

als nicht mehr unverzüglich anzusehen (VK Hessen, B. v. 02.12.2004 - Az.: 69 d VK –<br />

72/2004; B. v. 11.03.2004 - Az.: 69 d - VK – 06/2004; im Ergebnis ebenso VK Hamburg, B.

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