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19. § 107 GWB - Einleitung, Antrag - Oeffentliche Auftraege

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: <strong>19.</strong>04.2010<br />

3134<br />

3135<br />

Nicht erfasst werden von dieser Alternative Fehler in Verdingungsunterlagen, da die<br />

Verdingungsunterlagen nicht mehr zur Bekanntmachung gehören (2. VK Bund, B. v.<br />

16.09.2008 - Az.: VK 2 – 97/08; B. v. 15.09.2008 - Az.: VK 2 – 94/08; VK Düsseldorf, B. v.<br />

15.10.2003 - Az.: VK - 28/2003 – L; 3. VK Saarland, B. v. 10.08.2009 - Az.: 3 VK 03/2008;<br />

B. v. 30.11.2007 - Az.: 1 VK 05/2007; VK Schleswig-Holstein, B. v. 05.10.2005 - Az.: VK-<br />

SH 23/05). Als Maßstab für Rügen gegen behauptete Rechtsverstöße in den<br />

Verdingungsunterlagen ist <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 <strong>GWB</strong> anzulegen; vgl. insoweit die<br />

Kommentierung RZ 3035.<br />

Dies gilt auch für den Fall, dass die Verdingungsunterlagen den Bietern zwar<br />

grundsätzlich zeitgleich mit der Bekanntmachung elektronisch zur Verfügung gestellt<br />

werden, sie jedoch separat abgerufen werden müssen. Wird außerdem die<br />

Bekanntmachung nicht nur auf den Internetseiten des Auftraggebers veröffentlicht, auf denen<br />

auch die Verdingungsunterlagen zur Verfügung stehen, sondern daneben auch auf z.B. der<br />

elektronischen Plattform TED, muss ein Bieter, der auf diesem Wege von der Ausschreibung<br />

erfährt, erst noch die Internetseiten des Auftraggebers aufrufen, um Kenntnis von den<br />

Verdingungsunterlagen zu erhalten. Die Bekanntmachung und die Verdingungsunterlagen<br />

bilden somit auch nicht etwa eine Einheit, auf die die für Bekanntmachungen geltende<br />

Regelung des <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 Satz 2 <strong>GWB</strong> unterschiedslos angewendet werden können (2. VK<br />

Bund, B. v. 16.09.2008 - Az.: VK 2 – 97/08).<br />

<strong>19.</strong>5.24.3 Erkennbare Vergaberechtsverstöße und Maßstab der<br />

Erkennbarkeit<br />

<strong>19.</strong>5.24.3.1 Grundsatz<br />

3136<br />

3137<br />

Erkennbar sind Regelverstöße, die bei üblicher Sorgfalt und den üblichen Kenntnissen von<br />

einem durchschnittlichen Unternehmen erkannt werden (OLG Düsseldorf, B. v.<br />

27.02.2008 - Az.: VII-Verg 41/07; VK Arnsberg, B. v. 18.01.2008 - Az.: VK 01/08; VK<br />

Baden-Württemberg, B. v. 28.10.2004 - Az.: 1 VK 68/04; VK Brandenburg, B. v. 24.09.2004<br />

- VK 49/04; 2. VK Bund, B. v. 31.07.2006 - Az.: VK 2 - 65/06; B. v. 29.03.2006 - Az.: VK 2<br />

- 11/06; 3. VK Bund, B. v. 02.03.2010 – Az.: VK 3 - 12/10; B. v. 20.11.2009 - Az.: VK 3 -<br />

202/09; B. v. 12.11.2009 - Az.: VK 3 - 208/09; VK Düsseldorf, B. v. 02.03.2007 - Az.: VK -<br />

05/2007 – L; VK Hessen, B. v. 13.05.2009 - Az.: 69 d VK – 10/2009; 1. VK Sachsen, B. v.<br />

25.01.2008 - Az.: 1/SVK/088-07; B. v. 11.11.2004 - Az.: 1/SVK/105-04, 1/SVK/106-04,<br />

1/SVK/<strong>107</strong>-04; VK Schleswig-Holstein, B. v. 11.02.2010 - Az.: VK-SH 29/09; B. v.<br />

22.01.2010 - Az.: VK-SH 26/09; VK Südbayern, B. v. 14.12.2004 - Az.: 70-10/04; B. v.<br />

14.12.2004 - Az.: 69-10/04; B. v. 14.12.2004 - Az.: 68-10/04; B. v. <strong>19.</strong>10.2004, Az.: 120.3-<br />

3194.1-60-08/04). <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 <strong>GWB</strong> nimmt also keine Rücksicht auf unterschiedliche<br />

Erkenntnisstände der Mitarbeiter bei innerbetrieblicher Arbeitsteilung (2. VK Bund, B. v.<br />

14.12.2004 - Az.: VK 2 – 208/04).<br />

Bei der Konkretisierung dieses Maßstabes kommt es auch darauf an, ob das Unternehmen<br />

schon erhebliche Erfahrungen mit öffentlichen Aufträgen hat und daher gewisse<br />

Rechtskenntnisse vorausgesetzt werden können, die beim unerfahrenen Unternehmen nicht<br />

vorhanden sind (VK Arnsberg, B. v. 18.01.2008 - Az.: VK 01/08; VK Baden-Württemberg,<br />

B. v. 28.10.2004 - Az.: 1 VK 68/04; 1. VK Bund, B. v. 31.07.2007 - Az.: VK 1 - 65/07; B. v.<br />

14.06.2007 - Az.: VK 1 - 50/07; 2. VK Bund, B. v. 15.11.2007 - Az.: VK 2 - 102/07; B. v.<br />

29.03.2006 - Az.: VK 2 - 11/06; VK Düsseldorf, B. v. 02.03.2007 - Az.: VK - 05/2007 – L; 1.

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