Interkulturelles hbersetzen in der verbalen ... - weiss traductions
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e<strong>in</strong>reichen. Die BewerberInnen werden zusätzlich von e<strong>in</strong>er Expert<strong>in</strong> <strong>der</strong> Qualitätssicherungs-<br />
kommission zu e<strong>in</strong>em Gespräch e<strong>in</strong>geladen.<br />
3.4.2 Ausblick<br />
Doch selbst wenn <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>in</strong>terkulturellen ÜbersetzerInnen langsam E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die Praxis<br />
f<strong>in</strong>det, gehört dies noch lange nicht zum selbstverständlichen Alltag und e<strong>in</strong>ige Fragen s<strong>in</strong>d noch<br />
nicht geklärt. Nebst <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach transkulturellen Kompetenzen (vgl. 2.2.1 und 3.2) fehlt<br />
es oft an Geld, da niemand für die Mehrkosten aufkommen möchte. Ebenfalls unklar ist, wie viel<br />
Bedeutung das Zertifikat von <strong>in</strong>terpret‘ haben wird und ob es tatsächlich zu e<strong>in</strong>er Anerkennung<br />
und Wertschätzung dieses Berufes führen wird. Doch all dies ist nicht das Thema dieser Studie,<br />
genauso wenig wie die Fragen, die e<strong>in</strong>e Professionalisierung mit sich ziehen 15 .<br />
4. <strong>Interkulturelles</strong> Übersetzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>verbalen</strong> Therapie<br />
Nachdem ich <strong>in</strong> den beiden vorherigen Kapiteln den Rahmen gesteckt habe, befasse ich mich<br />
nun mit dem eigentlichen Thema: Was ist das Spezielle am <strong>in</strong>terkulturellen Übersetzen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>verbalen</strong> Therapie und wie sieht dieses konkret aus?<br />
Zuerst betrachte ich die Kommunikationssituation, sowie die Grenzen und Möglichkeiten des<br />
<strong>in</strong>terkulturellen Übersetzens. Wie bereits <strong>in</strong> Kapitel 3 erwähnt, s<strong>in</strong>d für die Übersetzer<strong>in</strong> ver-<br />
schiedene Rollen denkbar, auf die ich im zweiten Teil zurückkomme. Im dritten Teil schaue ich<br />
die Triade genauer an. Ich beschreibe kurz den möglichen Ablauf e<strong>in</strong>es Therapiegespräches<br />
und gehe schliesslich auf drei spezifische Schwierigkeiten e<strong>in</strong>: die unterschiedlichen Erwartun-<br />
gen <strong>der</strong> Beteiligten, die therapeutische Beziehung und <strong>der</strong> Umgang mit e<strong>in</strong>em belastenden<br />
Thema.<br />
4.1 Kommunikation <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>verbalen</strong> Therapie<br />
Wir haben gesehen, dass die Psychiatrie nicht befreit ist von Rassismus und an<strong>der</strong>en Vorurtei-<br />
len und dass transkulturelle Kompetenzen und <strong>in</strong>terkulturelle Teamarbeit dr<strong>in</strong>gend notwendig<br />
s<strong>in</strong>d (vgl. 2.3). Daraus entstehen Kommunikationshemmnisse, die nicht auf Sprachbarrieren be-<br />
ruhen. Fachpersonen müssen sich dessen bewusst se<strong>in</strong>.<br />
15 Es wäre z. B. <strong>in</strong>teressant zu schauen, wie viele erfahrene <strong>in</strong>terkulturelle ÜbersetzerInnen sich für das<br />
Gleichwertigkeitsverfahren nicht angemeldet haben, wie viele angenommen wurden und wie die Ablehnungen<br />
begründet werden. Auch stellt sich die Frage, was die <strong>in</strong>terkulturellen ÜbersetzerInnen von<br />
dieser Professionalisierung halten. Und schliesslich vor allem, wem diese nützt, wer die Gew<strong>in</strong>nerInnen<br />
und wer die VerliererInnen s<strong>in</strong>d.<br />
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