Interkulturelles hbersetzen in der verbalen ... - weiss traductions
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Durchführung <strong>der</strong> Therapie, also Gleichberechtigung zwischen Fachperson und Übersetzer<strong>in</strong>.<br />
Doch das ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Triade meistens nicht geme<strong>in</strong>t. „Vielmehr wird die Übersetzer<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />
engen Mitarbeiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapeut<strong>in</strong>, zu e<strong>in</strong>er Vermittler<strong>in</strong> und wichtigen Drittperson <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Triade“ (Weiss / Stuker 1998:49).<br />
Die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Co-Therapie zeigt bereits deutlich, wo das Problem liegt: <strong>in</strong>terkulturelle<br />
ÜbersetzerInnen haben ke<strong>in</strong>e therapeutische Ausbildung. „Dolmetscher werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />
lediglich auf sprachliche und nicht auf therapeutische o<strong>der</strong> sozialarbeiterische Kompetenzen<br />
zurückgreifen können. Letztere obliegen psychiatrischen und psychosozialen Fachpersonen“<br />
(Salman 2001:175).<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich kurz auf e<strong>in</strong> Problem e<strong>in</strong>gehen, das beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>verbalen</strong> Therapie vorkommen kann: das mangelnde Verständnis <strong>der</strong> ÜbersetzerInnen für the-<br />
rapeutische Massnahmen. “Der Dolmetscher kann beispielsweise manche Therapiemethoden,<br />
die für den Klienten zum Teil emotional schwer belastend s<strong>in</strong>d, nicht als solche erkennen und<br />
empf<strong>in</strong>det sie lediglich als Rücksichtslosigkeit von seiten des Beraters” (von Samson / Nakajima<br />
1997, zitiert <strong>in</strong> Abdallah-Ste<strong>in</strong>kopff 1999:3). Abdallah-Ste<strong>in</strong>kopff beschreibt e<strong>in</strong>e Situation, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
die Fachperson den Klienten mit se<strong>in</strong>er Angst vor uniformierten Polizisten konfrontieren will<br />
(Expositionsverfahren) und <strong>der</strong> Übersetzer im Nachgespräch ihr mitteilt, dass er nicht bereit sei,<br />
weiterh<strong>in</strong> zu dolmetschen, weil er dieses Vorgehen als rücksichtslos empf<strong>in</strong>de (1999:10).<br />
Salman betont, dass <strong>in</strong>terkulturelles Übersetzen gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />
e<strong>in</strong>e anspruchsvolle Aufgabe ist: „...neben sprachlichen [s<strong>in</strong>d] auch erhebliche Kenntnisse über<br />
Therapieansätze und Therapieverläufe o<strong>der</strong> psychiatrische Arbeitsweisen erfor<strong>der</strong>lich“<br />
(2001:173). Diese Kenntnisse können beim Vor- o<strong>der</strong> Nachgespräch erläutert (vgl. 4.3.1), durch<br />
Eigenstudium <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Weiterbildungen und Ausbildungsmodulen (vgl. 3.4.1) o<strong>der</strong><br />
durch Supervisionen (vgl. 4.3.2) erworben werden.<br />
4.2.5 Die Rolle <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong> im AFK<br />
Das Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer hat Weisungen zur Zusammenarbeit mit Überset-<br />
zerInnen erfasst und die Rolle <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong> klar def<strong>in</strong>iert: „Die Hauptaufgabe <strong>der</strong> Dol-<br />
metscher ist die korrekte Übersetzung des gesprochenen Dialogs zwischen dem Patienten und<br />
dem Therapeuten. Eigenmächtige s<strong>in</strong>nverän<strong>der</strong>nde Ergänzungen o<strong>der</strong> Auslassungen sollen<br />
nicht vorkommen“ (Maier o. J.). Von den vorgestellten Rollen entspricht dies am ehesten dem<br />
wörtlichen Übersetzen. Doch sehen sie die Übersetzer<strong>in</strong> nicht als re<strong>in</strong>e ‚Übersetzungsmasch<strong>in</strong>e‘<br />
und schliessen darum die Rolle <strong>der</strong> kulturellen Mediation nicht aus: „ÜbersetzerInnen aus dem<br />
gleichen Kulturkreis wie <strong>der</strong> Patient können dem Behandlungsteam wertvolle H<strong>in</strong>weise über<br />
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