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Interkulturelles hbersetzen in der verbalen ... - weiss traductions

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Salman jedoch beurteilt das Dreieck als nachteilig und bevorzugt die Positionierung <strong>der</strong><br />

Übersetzer<strong>in</strong> direkt neben <strong>der</strong> Klient<strong>in</strong>. „Dolmetscher müssen nicht alles sehen, erst recht nicht<br />

sich ‚entblössende‘ o<strong>der</strong> ihren Emotionen freien Lauf lassende, we<strong>in</strong>ende Patient<strong>in</strong>nen und Pa-<br />

tienten“ (2001:181). So können sich zudem Fachperson und Klient<strong>in</strong> besser aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> kon-<br />

zentrieren und die Übersetzer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zu starke emotionale Involvierung vermeiden (Salman<br />

2001:181). Abdallah-Ste<strong>in</strong>kopff wie<strong>der</strong>um empfiehlt, dass die Übersetzer<strong>in</strong> neben <strong>der</strong> Fachper-<br />

son sitzt. „Die Zugehörigkeit des Dolmetschers zum Therapeuten wird durch diese Sitzordnung<br />

erkennbar. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil für den Patienten besteht dar<strong>in</strong>, dass se<strong>in</strong>e Blickrichtung im Ge-<br />

gensatz zu e<strong>in</strong>er Sitzordnung im Dreieck gleichbleibt“ (1999:11).<br />

Letztlich haben alle Sitzordnungen Vor- und Nachteile. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong> ist sicher<br />

das Dreieck angenehmer, denn – entgegen Salmans Aussage – ist es für die ÜbersetzerInnen<br />

hilfreich, die Person, die spricht, anschauen zu können. Am besten ist sicherlich, wenn sich alle<br />

Beteiligten zusammen über die Sitzordnung e<strong>in</strong>igen können, o<strong>der</strong> wenn verschiedene Möglich-<br />

keiten ausprobiert werden.<br />

4.3.1.4 Nachgespräch<br />

Im Nachgespräch tauschen sich die Fachperson und die Übersetzer<strong>in</strong> kurz aus (5 bis 10 M<strong>in</strong>u-<br />

ten). Hier gibt es Raum für die subjektiven Wahrnehmungen <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong>, sowie für allfällige<br />

Fragen und Unklarheiten. Vielleicht wurde die Übersetzer<strong>in</strong> an eigene Erlebnisse er<strong>in</strong>nert o<strong>der</strong><br />

fühlt sich emotional mitgenommen. Es besteht auch die Möglichkeit e<strong>in</strong>es gegenseitigen Feed-<br />

backs über die Triade. Schliesslich sollen die adm<strong>in</strong>istrativen Angelegenheiten abgewickelt wer-<br />

den (z. B. Bezahlung <strong>der</strong> Honorare o<strong>der</strong> – beim E<strong>in</strong>satz über e<strong>in</strong>e Vermittlungsstelle – Unter-<br />

zeichnung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzbestätigung). Das Nachgespräch vermeidet zudem, dass die Übersetzer<strong>in</strong><br />

und die Klient<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam nach Hause fahren (vgl. 4.3.2.2).<br />

Wie das Vorgespräch muss auch das Nachgespräch nicht immer stattf<strong>in</strong>den. Es soll ja nicht zu<br />

e<strong>in</strong>er künstlicher Pflichtübung verkommen – aber die Möglichkeit dazu soll je<strong>der</strong>zeit bestehen.<br />

Und selbst wenn alles gut läuft, ist es für Übersetzer<strong>in</strong> und Fachperson empfehlenswert, sich ab<br />

und an auszutauschen.<br />

4.3.1.5 Auswertung<br />

Grundsätzlich benötigen Fachpersonen Kenntnisse über den professionellen Umgang mit Über-<br />

setzerInnen. Es ist darum s<strong>in</strong>nvoll, ab und zu die Übersetzungse<strong>in</strong>sätze zu reflektieren, z. B. mit<br />

ArbeitskollegInnen. So können Schwierigkeiten, Unsicherheiten, aber auch positive Erfahrungen<br />

ausgetauscht werden. Dieser Austausch ermutigt, „bedarfsorientiert und qualitätsgerecht mit<br />

Dolmetschern umzugehen“ (Salman 2001:183).<br />

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