Interkulturelles hbersetzen in der verbalen ... - weiss traductions
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nur e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Triade. Deshalb wird es me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach wenig br<strong>in</strong>gen, wenn nicht gleich-<br />
zeitig die Fachpersonen auch für die Arbeit mit ÜbersetzerInnen geschult werden.<br />
Aus me<strong>in</strong>er Perspektive als Übersetzer<strong>in</strong> sehe ich hier e<strong>in</strong>en dr<strong>in</strong>genden Bedarf. Im Ambulato-<br />
rium für Folter- und Kriegsopfer gehört, wie Julia Müller sagt, die Arbeit mit ÜbersetzerInnen<br />
zum Alltag, und sie würden sie gerne noch stärker <strong>in</strong>s <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Team <strong>in</strong>tegrieren 31 . Dies<br />
ist für uns ÜbersetzerInnen auch spürbar. An an<strong>der</strong>en Orten vermisse ich es aber oft. Die Erwar-<br />
tungen s<strong>in</strong>d meistens ambivalent: e<strong>in</strong>erseits wird die Übersetzer<strong>in</strong> als re<strong>in</strong>es Werkzeug gese-<br />
hen, an<strong>der</strong>seits werden aber auch unrealistische Hoffnungen und Erwartungen an ihre Tätigkeit<br />
gekoppelt. So wird oft die <strong>in</strong>terkulturelle Übersetzer<strong>in</strong> als Allheilmittel gegen jegliche Kommuni-<br />
kations- und an<strong>der</strong>e Schwierigkeiten gesehen. Darum warnt Dah<strong>in</strong>den vor e<strong>in</strong>er Kulturalisierung.<br />
„Problematisch wird die Sache [...] <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie dann, wenn mit kulturellen und sprachlichen<br />
Differenzen ausschliesslich e<strong>in</strong>e Dimension berücksichtigt wird und die traditionellen Klassifikationen<br />
von gesellschaftlichen Unterschieden – etwa Klasse und Geschlecht – vernachlässigt<br />
werden. Dies kann dem E<strong>in</strong>druck Vorschub leisten, Kultur könne alle gesellschaftlichen<br />
Differenzen klären“ (2004:109).<br />
Fachpersonen müssen sich deshalb grundsätzlich überlegen, warum sie auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terkulturelle<br />
Übersetzer<strong>in</strong> zurückgreifen möchten, welches Ziel sie damit verb<strong>in</strong>den und was sie von ihr er-<br />
warten. Dies muss e<strong>in</strong>erseits von je<strong>der</strong> Fachperson überlegt werden – bei <strong>der</strong> Planung des Ge-<br />
sprächs, sei es nun e<strong>in</strong>e Sprechstunde o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Therapie – und an<strong>der</strong>seits auch auf <strong>in</strong>stitu-<br />
tioneller Ebene stattf<strong>in</strong>den. Dies im S<strong>in</strong>ne von umfassenden transkulturellen Kompetenzen.<br />
Meistens wird ausserdem zu wenig über die Belastbarkeit <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong> nachgedacht. Nebst<br />
dem, dass sie ke<strong>in</strong>e therapeutische Ausbildung hat, wird auch vergessen, dass sie <strong>in</strong>sgesamt<br />
doch e<strong>in</strong>e eher passive Rolle hat. Selbst wenn ihre Brückenfunktion betont wird und auch gerne<br />
auf ihr ‚kulturelles Wissen‘ zurückgegriffen wird, besteht doch ihre Tätigkeit im Wie<strong>der</strong>geben des<br />
von an<strong>der</strong>en Gesagten. Und nicht sie, son<strong>der</strong>n die Fachperson bestimmt die Ziele und Metho-<br />
den <strong>der</strong> Therapie. Das Berl<strong>in</strong>er Behandlungszentrum (e<strong>in</strong>e ähnliche Institution wie das AFK) hält<br />
deshalb über die Zusammenarbeit mit ÜbersetzerInnen fest: „Die Wichtigkeit e<strong>in</strong>es zehnm<strong>in</strong>üti-<br />
gen Nachgesprächs mit dem Dolmetscher o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dolmetscher<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>er monatlichen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-<br />
gruppe sowie e<strong>in</strong>er [...] extern geleiteten Supervisionsgruppe für Dolmetscher war <strong>in</strong> den frühe-<br />
ren Jahren von uns unterschätzt worden“ (Haenel / Karcher / Tschiesche 2000:40). Gerade <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>verbalen</strong> Therapie sollten also Supervisionen nicht nur für die Fachpersonen, son<strong>der</strong>n auch<br />
für die ÜbersetzerInnen selbstverständlich se<strong>in</strong>.<br />
31 Cather<strong>in</strong>e Moser ihrerseits zählt die ÜbersetzerInnen selbstverständlich bei <strong>der</strong> Teamzusammenset-<br />
zung auf (2001:319).<br />
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