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Interkulturelles hbersetzen in der verbalen ... - weiss traductions

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<strong>der</strong> Klient<strong>in</strong>, die die Fachperson nicht nachvollziehen kann, und somit vielleicht manchmal auch<br />

<strong>der</strong> Verstärkung <strong>der</strong> Argumente <strong>der</strong> Klient<strong>in</strong>?<br />

Ich habe <strong>in</strong> Kapitel 3 aufgezeigt, dass Übersetzen weit mehr als Sprachkenntnisse verlangt.<br />

Dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d sich alle e<strong>in</strong>ig. Auch <strong>der</strong> unterschiedliche kulturelle H<strong>in</strong>tergrund wird immer wie<strong>der</strong><br />

betont und die Übersetzung als ‚Brücke‘ wahrgenommen. Die Frage ist eher, wie die Überset-<br />

zung hergestellt werden soll. So sehen die BefürworterInnen e<strong>in</strong>er ‚wörtlichen‘ Übersetzung die<br />

Übersetzer<strong>in</strong> nicht unbed<strong>in</strong>gt als re<strong>in</strong>es Werkzeug, son<strong>der</strong>n möchten die Erklärungen und Er-<br />

gänzungen lieber im Vor- und Nachgespräch erfahren, während bei <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> kulturellen<br />

Mediation dies während dem Gespräch und <strong>in</strong> Anwesenheit <strong>der</strong> Klient<strong>in</strong> stattf<strong>in</strong>det. Wichtig ist<br />

auf jeden Fall, dass die Übersetzer<strong>in</strong> als Teil <strong>der</strong> Triade wahrgenommen wird und auch selber<br />

aktiv werden kann. Ob dies während o<strong>der</strong> nach dem Gespräch stattf<strong>in</strong>det, ist aus <strong>der</strong> Perspek-<br />

tive <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> grosser Unterschied – es soll aber unbed<strong>in</strong>gt im Vorgespräch geklärt<br />

werden (vgl. 4.3.1.2).<br />

4.3 Die Triade<br />

4.3.1 Ablauf e<strong>in</strong>es Gespräches<br />

E<strong>in</strong>e erfolgversprechende Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Triade braucht e<strong>in</strong>en strukturierten Rahmen<br />

(vgl. 4.1.1). Im Folgenden beschreibe ich kurz die fünf Phasen aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong><br />

Fachperson. Auf die Vorbereitung und Durchführung seitens <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong> gehe ich im näch-<br />

sten Kapitel e<strong>in</strong>. Dieser Ablauf entspricht <strong>der</strong> Praxis des AFK 20 .<br />

4.3.1.1 Planung und Vorbereitung<br />

Der allererste Schritt bei <strong>der</strong> Planung e<strong>in</strong>er Therapie ist die Frage nach <strong>der</strong> Notwendigkeit <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>er Übersetzer<strong>in</strong>. Gibt es vielleicht Alternativen wie z. B. e<strong>in</strong>e gleichspra-<br />

chige Fachperson? Zudem muss mit <strong>der</strong> Klient<strong>in</strong> abgeklärt werden, <strong>in</strong> welcher Sprache sie sich<br />

‚zu Hause‘ fühlt. In dieser Phase soll sich die Fachperson auch Gedanken über die Ziele und<br />

das Konzept machen sowie darüber, wer an den Gesprächen teilnehmen soll. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

muss sie über Örtlichkeit, Zeitpunkt und Dauer 21 bestimmen sowie die F<strong>in</strong>anzierung abklären.<br />

Erst dann beg<strong>in</strong>nt die konkrete Suche nach e<strong>in</strong>er geeigneten Person. Bei Institutionen, die<br />

20<br />

Für ausführlichere Abläufe vgl. Salman 2001:177-183; Bischoff / Loutan 200:11-17 und Abdallah-<br />

Ste<strong>in</strong>kopff 1999:11-13.<br />

21<br />

Da alles Gesagte übersetzt werden muss, kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Therapiestunde mit Übersetzer<strong>in</strong> nur halb so<br />

viel gesagt werden.<br />

35

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