Interkulturelles hbersetzen in der verbalen ... - weiss traductions
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niemals möglich se<strong>in</strong>, dass alle therapeutischen E<strong>in</strong>richtungen über Personal <strong>in</strong> allen Sprachen<br />
verfügen.<br />
4.1.1 Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkulturellen Übersetzung<br />
Ramazan Salman fasst die Diskussion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachwelt <strong>in</strong> drei Hauptrichtungen zusammen:<br />
1. E<strong>in</strong>e Therapie mit ÜbersetzerInnen ist nicht möglich, weil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss Dritter den Prozess be-<br />
e<strong>in</strong>trächtigt. 2. Alle Gespräche lassen sich mit ÜbersetzerInnen führen, solange die Qualitäts-<br />
standards e<strong>in</strong>gehalten werden. 3. Der E<strong>in</strong>satz von ÜbersetzerInnen ist dann erfor<strong>der</strong>lich, wenn<br />
bessere Möglichkeiten <strong>der</strong> Verständigung nicht gegeben s<strong>in</strong>d (2001:170).<br />
Sicher wird <strong>der</strong> Therapieprozess durch die Übersetzung bee<strong>in</strong>flusst, doch bezweifle ich, dass er<br />
dadurch verunmöglicht wird. Die Frage ist eher, wie stark dieser Prozess bee<strong>in</strong>flusst wird, ob<br />
dieser E<strong>in</strong>fluss zwangsläufig negativ ist und wie damit umgegangen werden soll. Als Grün<strong>der</strong><br />
des Dolmetscher-Services im Ethno-mediz<strong>in</strong>ischen Zentrum Hannover 16 wi<strong>der</strong>spricht natürlich<br />
auch Salman <strong>der</strong> ersten Aussage: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass die H<strong>in</strong>zunahme e<strong>in</strong>es<br />
Dolmetschers die Chancen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen und Patienten auf therapeutische Teilhabe erhöht<br />
und zur L<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ihrer Leiden beizutragen vermag“ (2001:170). Auch Weiss und Stuker teilen<br />
diese Auffassung: „Wir me<strong>in</strong>en, dass <strong>der</strong> Beizug e<strong>in</strong>er Übersetzungshilfe darum nicht selten die<br />
bessere Lösung darstellt als e<strong>in</strong> fremdsprachiges Radebrechen von e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> beiden Seiten“<br />
(1998:60-61). Abdallah-Ste<strong>in</strong>kopff bezeichnet die Zusammenarbeit mit <strong>in</strong>terkulturellen Überset-<br />
zerInnen als wichtige Hilfe. Allerd<strong>in</strong>gs ist e<strong>in</strong>e strukturierte Kooperation mit e<strong>in</strong>deutig def<strong>in</strong>ierten<br />
Tätigkeitsbeschreibungen notwendig (2001:336).<br />
Doch die Arbeit mit ÜbersetzerInnen ist anspruchsvoll (vgl. Kapitel 3). Laut Salman ist es ke<strong>in</strong>e<br />
leichte o<strong>der</strong> risikolose Lösung, da nicht die sprachliche Verständigung alle<strong>in</strong> die Kommunikation<br />
ausmacht (2001:172). Damit aus e<strong>in</strong>er hilflosen Sprachlosigkeit e<strong>in</strong> wechselseitiger Dialog ent-<br />
steht, braucht es gegenseitiges Vertrauen: „die gegenseitige ‚Fremdenangst‘ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arzt-Patient-<br />
Beziehung [kann] nicht immer überwunden werden, wenn e<strong>in</strong>e zur Herstellung des Kohärenz-<br />
gefühls führende Kommunikation nicht gel<strong>in</strong>gt, die von gegenseitigem Vertrauen und<br />
Verständnis ausgeht“ (2001:172-173). Gel<strong>in</strong>gt dies aber, so kann die Zusammenarbeit mit <strong>in</strong>ter-<br />
kulturellen ÜbersetzerInnen e<strong>in</strong>en konstruktiven Beitrag auf dem Weg zur Realisierung e<strong>in</strong>er<br />
transkulturellen Psychiatrie darstellen. Dafür braucht es viel E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, Aufmerk-<br />
samkeit und Wissen. Die Fachpersonen müssen auf die soziokulturellen und sprachlich ge-<br />
prägten Unterschiede zwischen ihnen, den ÜbersetzerInnen und den KlientInnen achten.<br />
16 Mehr Infos unter: http://www.mh-hannover.de/kl<strong>in</strong>iken/sozialpsychiatrie/trat.html<br />
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