Interkulturelles hbersetzen in der verbalen ... - weiss traductions
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Übersetzer<strong>in</strong> wird das Sett<strong>in</strong>g geän<strong>der</strong>t. Sie ist gleichzeitig e<strong>in</strong> ‚Störfaktor‘ und e<strong>in</strong>e willkommene<br />
Brücke. Manchmal treffen auch wi<strong>der</strong>sprüchliche Erwartungen auf sie, die sie nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
erfüllen kann o<strong>der</strong> soll.<br />
Für die Übersetzer<strong>in</strong> selber kann es manchmal schwierig se<strong>in</strong>, sich abzugrenzen, gerade wenn<br />
es um belastende Themen geht, wie beispielsweise im Ambulatorium für Folter- und Kriegs-<br />
opfer. Es ist darum wichtig, dass sie dies lernt, aber auch dar<strong>in</strong> unterstützt wird, z. B. im<br />
Rahmen von Supervisionen.<br />
5.2 Kompetenzprofil <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>verbalen</strong> Therapie<br />
Ausgehend von diesen Überlegungen, habe ich nun e<strong>in</strong> Kompetenzprofil aufgestellt, <strong>in</strong> dem ich<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen an die <strong>in</strong>terkulturelle Übersetzer<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>verbalen</strong> Therapie festhalte. Dieses<br />
Kompetenzprofil versteht sich als Denkanstoss und beschreibt eher e<strong>in</strong>en Idealtypus <strong>der</strong> Über-<br />
setzer<strong>in</strong>. In <strong>der</strong> Praxis ist es aber so, dass alle ÜbersetzerInnen Stärken und Schwächen haben,<br />
und dies soll auch Raum haben. Ebenfalls soll das Kompetenzprofil nicht als Sammlung starrer<br />
Vorschriften, son<strong>der</strong>n vielmehr als ‚Rückenstärkung‘ für die ÜbersetzerInnen verstanden<br />
werden.<br />
Als Ausgangspunkt diente mir das Kompetenzprofil <strong>der</strong> beiden Ausbildungsmodule von <strong>in</strong>terpret‘<br />
(2004a:1-2, 2004b:1), die im Anhang (vgl. 7.2 + 7.3) nachzulesen s<strong>in</strong>d. Ich wie<strong>der</strong>hole hier also<br />
diese Fähigkeiten nicht, son<strong>der</strong>n greife e<strong>in</strong>zelne heraus und br<strong>in</strong>ge weitere Aspekte, die<br />
spezifisch für die verbale Therapie s<strong>in</strong>d. Um dieses Kompetenzprofil übersichtlich zu gestalten,<br />
habe ich die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> die vier Handlungskompetenzen (wie dies z. B. auch <strong>in</strong>terpret‘<br />
tut) geordnet und stichwortartig aufgelistet. Ich habe mich hier bewusst kurz gehalten, da ich<br />
vieles schon im vorherigen Kapitel behandelt habe. Querverweise zeigen, wo mehr zu den e<strong>in</strong>-<br />
zelnen Stichwörtern zu erfahren ist. Neue Punkte erläutere ich am Ende je<strong>der</strong> Kompetenz<br />
näher.<br />
5.2.1 Fachkompetenz<br />
• Kenntnis <strong>der</strong> verschiedenen Rollen <strong>der</strong> Übersetzer<strong>in</strong> (vgl. 4.2)<br />
• Fähigkeit und Bereitschaft, möglichst genau zu übersetzen (da oft ‚wörtliche‘ Übersetzung<br />
verlangt wird)<br />
• Verwendung <strong>der</strong> Ichform (direkte Rede) (vgl. 4.3.1.3)<br />
• Unklare Äusserungen unklar übersetzen<br />
• Redewendungen übersetzen und erklären (vgl. 4.3.1.3)<br />
• Kenntnis des Gesprächsablaufes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Triade (vgl. 4.3.1)<br />
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