Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung
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Eröffnungsvortrag<br />
männlichen Geschlechts lassen sich ebenfalls demonstrieren. Verständlicherweise<br />
sind die Monate Mai bis September die häufigsten, in denen Unfälle<br />
auftreten. <strong>Das</strong> Überwiegen der Jungen ist ebenfalls nicht zu übersehen. Schlüsselt<br />
man die Schwere nach der Glasgow-Coma-Scale auf, so sind immerhin<br />
41% schwerste Schädel-Hirn-Verletzungen, aber auch Bagatelltraumen mit 41%<br />
zu registrieren.<br />
Hieraus leitet sich natürlich<br />
die Frage ab, wieviel <strong>Kind</strong>er<br />
waren zu ermitteln, die mit<br />
Helm fuhren und diese<br />
Statistik ist enttäuschend<br />
(Abb. 13). Es sind ganze 4%.<br />
Inzwischen liegen aus den<br />
USA, aber auch aus Deutschland<br />
und Dänemark sowie<br />
Schweden Auswertungen vor,<br />
die eindeutig den positiven<br />
Einfluß des Helmtragens belegen.<br />
So schreiben Thompson,<br />
Rivara und Thompson<br />
aus Seattle über 3.390 verun-<br />
7 (4%)<br />
152 (96%)<br />
Abb. 13: Anzahl der verunglückten Fahrradfahrer, die zum<br />
Unfallzeitpunkt einen Fahrradhelm trugen<br />
Quelle: Löbbecke, G. Diss. Bonn, 1997<br />
mit Helm<br />
ohne Helm<br />
fallte Fahrradfahrer von immerhin 29% der Verunfallten und 56% der kontrollierten<br />
Patienten, daß sie mit Helm fuhren. Sie teilten ein in <strong>Kind</strong>er unter<br />
6 Jahren, <strong>Kind</strong>er von 6 bis 12 Jahren, von 13 bis 19 Jahren und über 20 Jahre.<br />
Sie untersuchten hierbei den Effekt des Helms beim Unfall, speziell dann,<br />
wenn das Auto Gegner des Fahrradfahrers war. Sie schließen ihre Untersuchung<br />
mit der Zusammenfassung, daß helmtragende Fahrradfahrer eine<br />
substantielle Protektion gegenüber anderen Fahrradfahrern haben. Hierbei<br />
spielt es keine Rolle, ob ein Hartschalenhelm oder Dünnschalenhelm getragen<br />
wurde.<br />
In einer anderen Untersuchung aus den Vereinigten Staaten von Sosin und<br />
Mitarbeitern aus Atlanta mit einer sehr genauen Aufschlüsselung der Verletzungen<br />
wird resümiert, daß es notwendig ist, den stärkeren Gebrauch des Helms<br />
beim Fahrradfahren zu propagieren, insbesondere bei jungen <strong>Kind</strong>ern. Es wird<br />
betont, daß der Helm auch Gesichtsverletzungen vermeidet.<br />
Erwachsene sollten eine Vorbildfunktion haben, dieser Verpflichtung kommen<br />
sie jedoch nicht nach. Wieso soll ein <strong>Kind</strong> einsehen einen Helm zu tragen,<br />
wenn die Eltern es für sich selbst aber ablehnen. Wie sollen <strong>Kind</strong>er im<br />
Straßenverkehr ordnungsgemäß handeln, wenn Erwachsene mit Selbstverständlichkeit<br />
bei Rot über die Kreuzung gehen. Wie sollen <strong>Kind</strong>er ihr Fahrrad<br />
ordnungsgemäß bedienen, wenn Erwachsene noch nicht einmal die vorge-<br />
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