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Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung

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Von der stationären Rehabilitation bis zur Langzeitversorgung...<br />

Alle <strong>Kind</strong>er waren schwer geistig behindert, nur wenige konnten überhaupt<br />

einige Worte sprechen. 94% der Patienten hatten keine Möglichkeit, verbal<br />

mit ihrer Umwelt zu kommunizieren, über die Hälfte konnte sich noch nicht<br />

einmal durch Gesten verständlich machen, 11% der <strong>Kind</strong>er waren vollständig<br />

apallisch im Sinne der Definition dieses Begriffs.<br />

Über ein Drittel der <strong>Kind</strong>er hatte zusätzlich eine starke Sehbehinderung, 11%<br />

waren zusätzlich noch schwerhörig.<br />

Bei knapp zwei Drittel der Patienten bestanden zusätzlich schwere Verhaltensstörungen,<br />

vor allem in Form von Schreiphasen, Schlafstörungen und<br />

Unruhe.<br />

Bei vielen Patienten waren intern-pädiatrische Probleme und Komplikationen<br />

zu verzeichnen, die teilweise rasches Eingreifen erfordern: Ernährungsstörungen,<br />

Temperaturregulationsstörungen, Störungen des Wasser- und<br />

Elektrolythaushalts, pathologische Frakturen durch Osteoporose bei Immobilität,<br />

Lungenentzündungen, Sekretstau durch zunehmende Verschleimung der<br />

Atemwege seien nur beispielhaft erwähnt. Die meisten dieser Probleme können<br />

in der Klinik selbst, teilweise in Zusammenarbeit mit umliegenden Kliniken<br />

und Konsiliarärzten behandelt werden. Über akute Reanimationsmaßnahmen<br />

hinaus ist eine Beatmung der Patienten allerdings nicht möglich: Ist<br />

diese erforderlich, muß das <strong>Kind</strong> in eine benachbarte <strong>Kind</strong>erklinik verlegt werden.<br />

Für jeden Patienten wird individuell ein ganzheitliches Behandlungskonzept<br />

entwickelt und im multiprofessionellen Team abgestimmt. Wichtig ist für die<br />

Patienten vor allem auch körperliche und emotionale Zuwendung durch die<br />

Bezugspersonen, die vielfach die Rolle der Eltern übernehmen.<br />

Es ergeben sich folgende Haupt-Therapieziele:<br />

• Erhaltung und Stabilisierung der vitalen Funktionen<br />

• Optimierung der Epilepsie-Therapie<br />

• Verminderung der Spastik, Vermeidung oder Besserung von Kontrakturen<br />

• Förderung der Motorik<br />

• Förderung von Selbständigkeit (z.B. Eßtherapie, Anbahnung von Stuhlund<br />

Urinkontrolle)<br />

• Förderung der Wahrnehmung in sämtlichen Bereichen<br />

• Sprach- und Kommunikationsanbahnung<br />

• Vermeidung und Behandlung von Sekundärkomplikationen<br />

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