Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung
Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung
Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Von der stationären Rehabilitation bis zur Langzeitversorgung...<br />
z.B. bei sozial belasteten Familien, für die eine lange wohnortferne stationäre<br />
Rehabilitation eine Überforderung darstellt. Nicht selten wird bisher in diesen<br />
Fällen die stationäre Rehabilitation vorzeitig abgebrochen oder unterbleibt<br />
von vornherein. Ambulante Rehabilitation kann schließlich wirksame Hilfe<br />
speziell bei der Wiedereingliederung vor Ort leisten.<br />
Für eine effizient arbeitende ambulante neurologische Rehabilitationseinheit<br />
für <strong>Kind</strong>er und Jugendliche sind folgende Forderungen aufzustellen (Tab. 2):<br />
Tabelle 2:<br />
Anforderungsprofil ambulanter neurologischer Rehabilitationseinheiten<br />
für <strong>Kind</strong>er und Jugendliche<br />
Wohnortnahe Versorgung<br />
Optimierung des individuellen Entwicklungspotentials<br />
Besondere Berücksichtigung psychosozialer Gesichtspunkte und des<br />
familiären Umfeldes<br />
Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team<br />
Leitung des Teams durch einen <strong>Kind</strong>erarzt mit hoher kinderneurologischer<br />
Zusatzqualifikation und Erfahrung in der Rehabilitation<br />
Wissenschaftliche Begleitung<br />
Kosteneinsparung durch Nutzung bereits bestehender Strukturen<br />
Ambulante Rehabilitation muß wohnortnah erfolgen. Dabei ist Wohnortnähe<br />
immer abzuwägen gegen Spezialisierung und Differenzierung. Man muß also<br />
einen geeigneten Kompromiß finden. Es geht darum, das individuelle Entwicklungspotential<br />
eines jeden Patienten optimal zu nutzen. Psychosoziale<br />
Gesichtspunkte und das familiäre Umfeld müssen besondere Berücksichtigung<br />
erfahren. Diese Aufgabe ist nur im multiprofessionellen Team zu leisten. Dieses<br />
Team muß wie bei der stationären Rehabilitation unter der Leitung eines<br />
besonders neuropädiatrisch qualifizierten <strong>Kind</strong>erarztes stehen, der zusätzlich<br />
über umfangreiche rehabilitationsmedizinische Erfahrungen verfügt. Ambulante<br />
Rehabilitation sollte unbedingt wissenschaftlich begleitet werden, da es<br />
an Langzeitergebnissen mangelt. Die Planung ambulanter Rehabilitationseinheiten<br />
sollte sich in Zeiten knapper Kassen möglichst an bereits bestehenden<br />
Strukturen orientieren: Dort sollten auch bereits entsprechende Erfahrungen<br />
bestehen. Solche Einrichtungen verfügen meist über ein differenziertes<br />
Leistungsangebot, das man nur entsprechend erweitern und nicht von<br />
Grund auf neu aufbauen muß. So lassen sich Synergieeffekte und die Erfahrungen<br />
qualifizierten Fachpersonals nutzen, das nicht überall und unbegrenzt<br />
85