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Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung

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<strong>Das</strong> kindliche SHT: Schädigungsursachen, Risikogruppen, Schweregrad...<br />

<strong>Das</strong> kindliche Schädel-Hirn-Trauma: Schädigungsursachen,<br />

Risikogruppen, Schweregrad, sowie Alter und<br />

Rehabilitationsergebnis<br />

Rainer Blank<br />

Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin,<br />

<strong>Kind</strong>erzentrum München<br />

Einleitung und Epidemiologie<br />

Ca. zwei Drittel aller Todesfälle im <strong>Kind</strong>esalter sind unfallverursacht. Hierbei<br />

beträgt die Hirnbeteiligung in Relation zu anderen Organen etwa 55:45. <strong>Das</strong><br />

jährliche Risiko beträgt bei Jungen ca. 1%, bei Mädchen ca. 0,5%. Allerdings<br />

muß erwähnt bleiben, daß in den letzten 15–20 Jahren nach verschiedenen<br />

Studien aus westlichen Ländern die Mortalität bei Jungen etwa halbiert werden<br />

konnte und bei Mädchen ca. 25% abgenommen hat (Engberg and Teasdale<br />

1998). Allerdings hat der Schweregrad der Verletzungen eher zugenommen<br />

und es wird diskutiert, daß die Gesamtprognose insgesamt unverändert<br />

geblieben sei.<br />

Die Lebenserwartung Schädel-Hirn-Verletzter ist nach einer neueren Studie<br />

prognostisch abhängig von der posttraumatischen Mobilität und dem Selbstversorgungsgrad,<br />

z.B. der Fähigkeit zu selbständigem Essen (Strauss et al. 1998).<br />

Mit erhaltener Mobilität kann man von einer Lebenserwartung die nur gering<br />

unter der der Allgemeinbevölkerung liegt, ausgehen. Bei Patienten ohne<br />

Mobilität wurde jedoch eine Lebenserwartung nur bis durchschnittlich rund<br />

15 Jahre nach dem Unfall ermittelt (Strauss et al. 1998).<br />

Der Anteil von <strong>Kind</strong>ern (im Alter von 1–15 Jahren) bei Schädelverletzungen<br />

kann nach Brookes (Brookes et al. 1990) folgendermaßen in etwa eingeschätzt<br />

werden: Die <strong>Kind</strong>er stellen einen Anteil von ca. der Hälfte aller Schädelhirnverletzungen,<br />

die in Unfall-Nothilfeabteilungen vorgestellt werden, sie stellen<br />

ca. 1/3 aller stationären Aufnahmen, ca. 1/4 aller Verletzungen schweren<br />

Grades und betragen rund 1/5 aller Todesfälle.<br />

Schädigungsursachen<br />

Im Gegensatz zum Erwachsenenalter stellen die Stürze den weitaus größten<br />

Anteil der Ursachen für Schädelverletzungen bei <strong>Kind</strong>ern dar, sie sind in etwa<br />

zu 60% verantwortlich. Die Verkehrsunfälle stellen nur einen Anteil von etwa<br />

10% dar; allerdings stellen diese den größten Anteil an schweren Verletzungen.<br />

So sind Schädel-Hirntraumen, die neurochirurgischer Behandlung bedürfen,<br />

bei etwa 43% anzutreffen. Ferner machen sie schwere Verletzungen<br />

sogar in 75% und Todesfälle in 71% aus (Jennett 1998).<br />

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