Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung
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<strong>Das</strong> <strong>schädelhirnverletzte</strong> <strong>Kind</strong> – neurochirurgische Versorgung<br />
<strong>Das</strong> <strong>schädelhirnverletzte</strong> <strong>Kind</strong> – neurochirurgische<br />
Versorgung<br />
Martina Messing-Jünger<br />
Neurochirurgische Klinik der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf<br />
Epidemiologie<br />
In westlichen Industrienationen ist das Schädelhirntrauma (SHT) die häufigste<br />
Todesursache bei <strong>Kind</strong>ern und Jugendlichen unter 18 Jahren. <strong>Das</strong> Risiko,<br />
in dieser Altersgruppe an einem SHT zu versterben, ist um den Faktor fünf,<br />
verglichen mit der Leukämie, und um den Faktor achtzehn, verglichen mit<br />
dem Hirntumor, erhöht. Beides sind die häufigsten neoplastischen Erkrankungen<br />
im <strong>Kind</strong>esalter. <strong>Das</strong> SHT ist die meistgenannte Ursache für eine erworbene<br />
Behinderung in dieser Altersgruppe. In den USA liegt die SHT-Inzidenz<br />
bei 180/100.000 (KRAUS et al., 1990 und 1995).<br />
Man unterteilt das SHT je nach Komagrad (Glasgow Coma Score GCS ) in<br />
• leicht (GCS 13–15)<br />
• mittelschwer (GCS 9–12)<br />
• schwer (GCS 3–8).<br />
Abb. 1<br />
Alters- und Geschlechtsverteilung<br />
nach KRAUS et al. 1990 (USA).<br />
65<br />
Am häufigsten ist das leichte SHT<br />
mit 80–90%, gefolgt von einem<br />
mittelschweren Trauma in 7–8%<br />
der Fälle und schließlich dem<br />
schweren Trauma in 5–8%.<br />
Hinsichtlich der Alters- und<br />
Geschlechtsverteilung fällt ein<br />
deutlich erhöhtes Unfallrisiko der<br />
männlichen Patienten auf. Insbesondere<br />
ab dem zweiten Lebensjahr<br />
nimmt die Unfallhäufigkeit<br />
der Jungen stetig zu (Abb. 1).<br />
Man unterscheidet gedeckte SHT<br />
von indirekt und direkt offenen<br />
Schädel-Hirn-Verletzungen. Indirekt<br />
offen sind Schädelbasisfrakturen,<br />
bei denen aufgrund der