Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung
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<strong>Das</strong> <strong>schädelhirnverletzte</strong> <strong>Kind</strong> – neurochirurgische Versorgung<br />
• Hämatom – Epiduralhämatom (EDH)<br />
– Subduralhämatom (SDH)<br />
– Intracerebralhämatom (ICB)<br />
– traumatische Subarachnoidalblutung (tSAB)<br />
Die im Rahmen von Hochgeschwindigkeits- und Schleuderunfällen entstehenden<br />
Akzelerations- und Dezelerationstraumen führen zu diffusen Veränderungen:<br />
• Commotio<br />
• diffuses axonales Trauma (DAI)<br />
• Hirnödem<br />
Sowohl die tSAB als auch das Hirnödem können mehr oder weniger diffus<br />
oder lokalisiert vorkommen. Insgesamt sind Kombinationen der Verletzungsmechanismen<br />
und somit auch der Verletzungsarten häufig.<br />
Chronische Erscheinungsformen sind bifrontale Hygrome, Hirnatrophie und<br />
chronische Subduralhämatome.<br />
Schädelfrakturen<br />
Frakturen des kindlichen Schädels finden sich zumeist parietal und haben<br />
einen linearen Verlauf. In insgesamt 20% aller kindlichen SHT wird eine Schädelfraktur<br />
diagnostiziert. Liegt ein Schädelbruch vor, so steigt die Gefahr einer<br />
intracraniellen Blutung um das Hundertfache. Daher wird zunehmend empfohlen,<br />
bei Frakturverdacht primär ein Schädel-CT durchzuführen. Dadurch<br />
wird zwar nicht jede Fraktur nachgewiesen, aber eine Darstellung der intracraniellen<br />
Strukturen möglich. Unkomplizierte Kalottenfrakturen heilen regelmäßig<br />
folgenlos aus.<br />
Impressionsfraktur<br />
Rund 25% aller Frakturen im <strong>Kind</strong>esalter sind Impressionsfrakturen und etwa<br />
die Hälfte aller Impressionsfrakturen entstehen im <strong>Kind</strong>esalter. In etwa 10%<br />
der Fälle kommt es dabei zu einer Durazerreißung. Gibt es in der Bildgebung<br />
Hinweise auf eine Duraverletzung, so besteht eine Operationsindikation. Eine<br />
Sonderform stellt die Pingpong-Fraktur des Neugeborenen- und Säuglingsalters<br />
dar. Dabei dellt sich die noch einschichtige, sehr dünne Kalotte ohne Ausbildung<br />
eines Frakturspaltes ein. Häufig bildet sich die Deformität spontan zurück,<br />
weshalb die meisten Fälle zunächst konservativ behandelt werden.<br />
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